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Alejandro Valverde musste am Donnerstag zur Kontrolle.

Foto: REUTERS/Regis Duvignau

Aurillac - Der deutsche Anti-Doping-Aktivist Werner Franke hat in einem Interview mit der "Hamburger Morgenpost" (Freitag-Ausgabe) die Wirksamkeit der Kontrollen bei der Tour de France erneut in Zweifel gezogen. Das sei "öffentlicher Volksbetrug", sagte der Molekular-Biologe aus Heidelberg, der darauf hinwies, dass es viele Möglichkeiten für die Radprofis gebe, die Kontrollen zu umgehen. Außerdem würden sie von ihren Teamärzten so eingestellt werden, das sie trotz zahlreicher Tests nicht auffielen.

"Nur Dumme bzw. nicht fachmännisch betreute Doper können überhaupt noch erwischt werden", sagte Franke. Die "große Mehrzahl" im Tourfeld nähme unerlaubte Mittel. Franke wundert sich, warum der spanische Radprofi Alejandro Valverde, der zum Tour-Auftakt zwei Tage in Gelb fuhr und Kontakte zum Doping-Kartell Fuentes unterhalten haben soll, die Starterlaubnis erhielt: "Ich habe schriftliche Unterlagen darüber, dass er zig Mal gedopt hat und wie viel er für die Mittel bezahlt hat. Keiner weiß, warum er weiterfahren durfte."

Nach dem Konflikt zwischen Tour-Veranstalter ASO und der UCI hat die Französische Anti-Doping-Agentur (AFLD) im Auftrag des nationalen Radsport-Verbandes die Federführung bei den Doping-Kontrollen. Sie sollen effektiver und umfangreicher als in den vergangenen Jahren sein. (APA)