New York - Die von der Kreditkrise weltweit mit am schwersten betroffene Citigroup befindet sich mitten in einem umfassenden Konzernumbau. Der erst seit gut einem halben Jahr amtierende Bankchef Vikram Pandit kündigte den Verkauf von Unternehmensteilen im Gesamtwert von rund 400 Mrd. US-Dollar (255 Mrd. Euro) an - das ist etwa ein Fünftel des heutigen Konzerns. Die Bank plant bisher zudem die Streichung von mindestens 15.000 der weltweit rund 350.000 Arbeitsplätze.

Die heftige Zwangsdiät bedeutet einen teilweisen Kurswechsel Pandits gegenüber seinen Vorgängern. Durch zahlreiche Fusionen und Übernahmen wuchs die Citigroup über Jahre hinweg zum riesigen, fast überall tätigen Finanzsupermarkt. Kritiker halten den Giganten, der noch immer einer der größten US-Finanzkonzerne ist, für nicht mehr erfolgreich führbar. Pandit widersetzt sich aber bisher Forderungen von Analysten nach einer völligen Aufspaltung des Riesen.

Im Zuge der Kreditkrise verlor die Citigroup viele Milliarden Dollar, zwei Drittel des Börsenwerts und ihren dafür verantwortlichen Konzernchef Charles Prince. Die Bank besorgte sich bisher mehr als 40 Mrd. Dollar frisches Kapital - zum Teil über den Einstieg ausländischer Staatsfonds. Zugleich musste sie über 35 Mrd. Dollar abschreiben und kündigte bereits weitere Lasten an. Ihre Verluste in den vergangenen beiden Quartalen addieren sich auf rund 15 Mrd. Dollar. (APA/dpa)