Noch war der Ärger über das von Parteichef Wilhelm Molterer eingeleitete Koalitionsende nicht verdaut, da erdreistet man sich und wählt im ÖVP-Klub den oberösterreichischen Nationalratsabgeordneten Peter Sonnberger nicht zum neuen Volksanwalt.
"Nicht zur Motivation beigetragen"
Nachdem Landeshauptmann Josef Pühringer klarstellte, die Entscheidung gegen Sonnberger habe "nicht zur Motivation der Landespartei beigetragen", legt nun sein Vize und ÖAAB-Chef Franz Hiesl nach. "Es war ausgemacht, dass der vom ÖAAB nominierte Kandidat Volksanwalt wird. Für mich war das Trickserei. Sonnberger ist dafür abgestraft worden, dass Pühringer und Leitl den Neuwahlbeschluss nicht mitgetragen haben", ärgert sich Hiesl im Gespräch mit dem Standard. Das sei "ein unfreundlicher Akt der Bundespartei gegen Oberösterreich gewesen".
Ein hörbares Problem hat der Landeshauptmannstellvertreter auch mit der Entscheidung für den Urnengang im September: "Molterer hat die Parteigranden mit der überfallsartigen Neuwahlentscheidung vor vollendete Tatsachen gestellt und nur noch zum Abnicken nach Wien geholt".