New York - Die entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn ist wesentlich komplexer als bisher bekannt. Eine internationale Untersuchung zeigt, dass mindestens 32 Gene oder Genregionen an der Entstehung der chronischen Autoimmunerkrankung beteiligt sind. Und diese Erbfaktoren erklären allenfalls ein Fünftel des genetischen Anteils.

Zu den individuell sehr unterschiedlichen Symptomen von Morbus Crohn zählen Übelkeit, krampfartige Bauchschmerzen und Durchfall. Bisher kannten Forscher elf Erbfaktoren, die die Neigung zu der Krankheit verstärken. Nun verglichen Wissenschaftler von 25 Forschungsinstituten in den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Belgien DNS-Proben von 21.000 Crohn-Patienten und gesunden Menschen miteinander. Dabei entdeckten sie laut einem Bericht im Fachblatt "Nature Genetics" weitere 21 verdächtige Genanlagen und -regionen, die zu dem Darmleiden beitragen.

Manche dieser Faktoren sind auch an anderen Erkrankungen wie Diabetes Typ 1, rheumatoider Arthritis, Schuppenflechte und Kinderasthma beteiligt. "Wir wissen noch nicht, wie Morbus Crohn und viele dieser anderen Krankheiten wie etwa Asthma auf biologischer Ebene zusammenhängen", sagt Miles Parkes von der Universität Cambridge. "Aber je besser wir die Basis dieser Krankheiten verstehen, desto besser können wir sie behandeln." (APA/AP)