Schüssel: Finanzkrise wäre ohne Euro viel schlimmer
Die gemeinsame europäische Währung beschütze die Staaten der europäischen Währungsunion, so Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel
Redaktion
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München - Die gemeinsame europäische Währung Euro beschützt
die Staaten der europäischen Währungsunion nach der Überzeugung von
Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) vor den schlimmsten
Auswirkungen der internationalen Finanzkrise. Wie es ohne Euro sein
könne, zeige das Beispiel Islands, dessen Währung die Hälfte ihres
Wertes eingebüßt habe, sagte Schüssel in einem Festvortrag am Freitag
in München.
"Wir müssen uns viel stärker bewusst sein, was wir haben",
appellierte der Ex-Kanzler anlässlich der diesjährigen Verleihung des
Bayerischen Verdienstordens. Anzustreben sei ein "schlankes und
starkes Europa, das Nein-Sagern und Jammeranten die Rote Karte
zeigt", forderte Schüssel.
"Keinen Nanny-Staat"
Zurückgedrängt werden müssten allerdings Tendenzen, zu viel im
Detail zu regeln. Der Weg in Richtung "Verbotsgesellschaft" sei schon
beschritten. Ein "Nanny-Staat", der alles vorschreibe, müsse
verhindert werden. Hingegen müsse Europa auf dem Gebiet der
Sicherheit seine Kräfte viel besser als bisher bündeln, um Sicherheit
und Frieden in der gesamten "Eurosphäre" einschließlich des Balkan,
des Schwarzen Meeres und der Mittelmeer-Anrainerstaaten zu
gewährleisten.
Derzeit irritiere das Nachbarland, das viele Jahre so stabil
gewesen sei, damit, dass es dort etwas chaotisch zugeht", hatte
Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) Schüssel in der
Münchener Residenz begrüßt. Immerhin werde in Österreich alles etwas
"durch Schlamperei gemildert", antwortete Schüssel. Bayern und
Österreich verbinde nicht nur die "gemeinsame Sprache, die uns von
Norddeutschland trennt".
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