Naturnahe Badeteiche mit üppiger Bepflanzung errichtet das kleine Unternehmen Biotop aus Niederösterreich.

Foto: schwimm-teich.com
Klosterneuburg/Wien – Peter Petrich, Chef des Schwimmteicherrichters Biotop in Klosterneuburg, sieht sich als Ökopionier. Hervorgegangen aus der Protestbewegung gegen ein Donaukraftwerk in Hainburg, gründete er 1985 mit sechs Studenten der Universität für Bodenkultur die Firma, die Garten- und Kompostierungsanlagen und naturnahe Schwimmteiche baut.

"Wir wollten nach Hainburg nicht immer nur verhindern, sondern auch etwas beitragen" , sagt Petrich. Er sei der Erste in Österreich gewesen, der ökologische Gartenteiche angelegt habe: "Das war damals ein Meilenstein, die Nachfrage ist explodiert, und wir sind schnell gewachsen."

Rund 50 Anlagen errichtet Petrich mit seinem inzwischen auf 30 Mitarbeiter angewachsenen Team im Jahr in Österreich, in Europa mit Franchisepartner rund 250. Mindestens 25.000 Euro sind für einen Badeteich hinzublättern.

Großauftrag

Den größten Auftrag aus dem Ausland in der Firmengeschichte hat Petrich soeben in den USA an Land gezogen. Er baut für einen amerikanischen Industriellen eine Anlage auf der Massachusetts vorgelagerten Insel Nantucket. Eine Million Dollar (633.260 Euro) bringt das Projekt. 1400 Quadratmeter Wasserfläche, Unterwasserbeleuchtung und Steganlagen sind geplant. "Wir freuen uns über den Auftrag, da wir selten die Gelegenheit haben, unsere Ideen so großflächig umzusetzen" , sagt Petrich.

Die Staudenbepflanzung macht ein niederländischer, die Gartengestaltung ein französischer Spezialist. "Die haben sich aus der ganzen Welt Experten geholt." Sechs Biotop-Leute werden für die Umsetzung an Ort und Stelle rund zwei Monate benötigen.

Der Umsatz der Klosterneuburger beträgt jährlich 2,5 Mio. Euro. Als nächsten Schritt möchte Petrich den deutschsprachigen Raum erobern und dann weiter den fremdsprachigen EU-Raum. Mit seinem neuen Produkt, einem chlorfreien Pool, will Biotop über Franchisepartner in die Niederlande, nach Frankreich und Italien. Kürzlich konnte auch ein neuseeländischer Partner gewonnen werden. Das Geschäft sei stark wetterabhängig und im Inland "nicht immer berauschend" , sagt Petrich. "Aber durch Kooperation mit ausländischen Partner wachsen wir dennoch." Seinen Marktanteil in Österreich beziffert der Firmenchef mit unter zehn Prozent. (Barbara Forstner, DER STANDARD, Printausgabe, 12./13.7.2008)