Der Chef des serbischen Nachrichtendienstes BIA, Rade Bulatovic, ist zurückgetreten, meldeten Belgrader Medien am Freitag. Bulatovic hatte bereits unter dem Regime von Slobodan Milosevic in den 1990er Jahren für den damaligen serbischen Nachrichtendienst gearbeitet. Nach der politischen Wende im Oktober 2000 wurde er zum Sicherheitsberater des neuen Staatschefs Vojislav Kostunica bestellt, bevor er im Jahre 2004 die Leitung des Geheimdienstes übernahm.

Nach dem Attentat auf Premier Zoran Djindjic im März 2003 kam Bulatovic für einige Monate ins Gefängnis. Die Vorwürfe wegen seiner engen Kontakte zu dem Hauptorganisator der Ermordung von Djindjic, dem einstigen Befehlshaber der Sonder-Polizeieinheit "Rote Barette", Milorad Lukovic "Legija", wurden nie beweisen. Bulatovic wurde wieder freigelassen.

In der Öffentlichkeit wurde Bulatovic in den vergangenen Jahren immer wieder als wichtigstes Hindernis bei der Fahndung nach einem der meistgesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrecher, dem früheren Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, bezeichnet. (APA)