Die Frage, was der "richtige" Milchpreis sei, beantwortete Braunshofer eher philosophisch. Faktum sei, dass der Erzeugermilchpreis in Österreich höher sei als in den Nachbarländern. In Österreich wurden 41,5 Cent je Kilo ausgezahlt, im Deutschland durchschnittlich 32,8 Cent. "Im ersten halben Jahr haben wir um neun Cent mehr ausbezahlt, obwohl die Milchpreise im Handel zurückgegangen sind." Dass der Handel die Preise für Milch zuletzt erneut leicht angehoben habe, liege nicht in der Verantwortung der Molkereien. Die Verkaufspreise der Molkereiprodukte an den Handel konnten dabei nicht so stark erhöht werden, wie die Kosten gestiegen sind.
Trotz eines – im Vergleich zu Deutschland – höheren Milchpreises hätten knapp zehn Prozent der 11.000 bei Berglandmilch genossenschaftlich organisierten Milchbauern bei den Milchstreiks im Juni zeitweise mitgemacht. Allerdings, wie Obmann Anton Haimberger meint, eher aus Gründen der Solidarität mit den deutschen Bauernkollegen – "obwohl es ja einen Liefervertrag mit uns gibt" . Faktum sei, dass es eine massive Ausweitung der Milchanlieferungen im ersten Halbjahr gegeben habe – und zwar vier Prozent in Österreich, ebenso wie in Deutschland. In Frankreich gar zehn Prozent mehr. Braunshofer: "Mehr Menge bedeutet eben tieferer Preis." Viele Bauern würden um Mitgliedschaft bei der Genossenschaft ansuchen, es gebe aber einen "Aufnahmestopp".
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