Zwischen Ischl und Aussee macht sich der vom Tod seines Bruders und einem Schwächeanfall mitgenommene Käfer auf die Suche nach einer passenden Immobilie für seinen Hamburger Arbeitgeber. Quasi auf Auszeit und an der langen Firmenleine beschnuppert der ewige Lausbub mit dem schrulligen Dandy Eustach Schiller so manches Objekt der Begierde und stolpert dabei über eigenwilliges Salzkammergut-Personal, die geheimnisvolle Villa "Doppelblick" und die höchstpersönliche Beziehungskrise mit der Langzeitgefährtin. Im Tonfall gewohnt launig, liest sich Komareks Käfer-Abschluss zuweilen naiv wie ein jugendlicher Abenteuerroman, umgarnt jedoch mit den lakonischen Talenten des Autors. Ebendiesen kann man im zuletzt erschienenen Sammelband "Spätlese" auf die quasi historische Spur kommen. Hier versammelt Komarek Geschriebenes aus vier Jahrzehnten, bespricht das Weinviertel kellergässlerisch und bringt jene 2CV-Vorliebe ins Gespräch, die er mit Daniel Käfer teilt. Enthalten sind auch die träumerischen Kurzsequenzen, mit denen der Autor in den späten Siebzigern in "Melodie exklusiv" den Ö3-Äther bediente. Heute, Samstag, findet eine Lesung mit Alfred Komarek aus beiden Büchern samt Weinverkostung vor und nach der Lesung statt. (wos, DER STANDARD/Printausgabe12.07/13.07.2008)