Wien - Auch wenn der Wiener Gemeinderat offiziell im Urlaub ist und der Wahlkampf noch nicht angelaufen ist: Es kommt nicht von ungefähr, dass die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SP) am Freitag das Thema Pflege aufwärmte. Schließlich könnte die Pflegegelderhöhung noch vor den Neuwahlen beschlossen werden. Die SPÖ fordert die Erhöhung des Pflegegeldes um fünf Prozent, die ÖVP ist dagegen. "Ich hoffe, dass die ÖVP der Erhöhung zustimmt", sagte Wehsely, als sie ihre Bilanz zum Pflege- und Bettenmanagement in Wien präsentierte.Seit einem Jahr gibt es die Anlaufstelle des Fonds Soziales Wien (FSW), bei der Pflegebedürftige und deren Angehörige um einen Pflegeplatz ansuchen können. 8500 Plätze gibt es in Wien - und trotzdem seien die Menschen herumgeirrt, sagt FSW-Geschäftsführer Peter Hacker. Weshalb man eine Anlaufstelle eingerichtet habe. Für 3500 Menschen wurde im vergangenen Jahr ein Pflegeplatz gefunden. Die durchschnittliche Wartezeit auf einen Platz in Wien beträgt 25 bis 35 Tage. Wer eine Förderung für stationäre Pflege möchte, muss sich an die Stelle in der Guglgasse 7 im 3. Bezirk wenden. Dort wird geschaut, welches Heim geeignet, leistbar und wohnortnah ist. Das Wunschpflegeheim ist einem Pflegebedürftigen aber auch gewiss. Die - unter anderem von den Grünen geforderte - ambulante Pflege werde ausgebaut, sagt Wehsely. (mil/DER STANDARD, Printausgabe, 12./13. Juli 2008)