Besonders schützenswert: Etwa 37 Prozent der auf Sokotra heimischen Pflanzenspezies, 90 Prozent der Reptilien und 95 Prozent der Landschnecken sind endemisch.

Foto: Standard/Andy Urban
Genf - Acht Naturwunder haben auf Anraten der Weltnaturschutzorganisation IUCN bei der UNESCO den Titel "World Heritage Sites" erhalten. Unter den besonders schützenswerten Regionen sind etwa die jeminitische Insel Sokotra, das Vulkaninselchen Surtsey in Island und die Lagune um die Korallenriffe von Neukaledonien. Jede der acht natürlichen Weltwunder sei von der IUCN genau inspiziert worden und als schützenswert eingestuft worden, meint David Sheppard vom IUCN Protected Areas Programme. Die rund 3.500 Quadratkilometer große Insel Sokotra, die zu Jemen gehört, wird aufgrund der seltenen Flora und Fauna von Biologen als Galapagos des Indischen Ozeans bezeichnet. Etwa 37 Prozent der dort heimischen Pflanzenspezies, 90 Prozent der Reptilien und 95 Prozent der Landschnecken sind endemisch. Korallenriffe rund um das französische Übersee-Territorium Neukaledonien gehören mit einer Gesamtfläche von 15.000 Quadratkilometern zum zweitgrößten zusammenhängenden Riffsystem der Erde. Die Lagune selbst ist mit einer Fläche von rund 24.000 Quadratkilometer die weltgrößte. Die Unterwasserwelt der zu Melanesien gehörenden Insel gilt als besonders artenreich und lockt auch zahlreiche Taucher aus aller Welt an. Die Vulkaninsel Surtsey gehört zu den jüngsten Inseln der Welt: Zwischen 1963 und 1967 ist das Eiland aus den Fluten des Nordatlantik emporgestiegen. Seit ihrer Geburt steht Surtsey unter Schutz. Wissenschaftler konnten hier die Besiedlung eines unbewohnten Eilands durch Pflanzen und Tiere erforschen. Auch unter Schutz gestellt wurden die kanadischen Joggins Fossil Cliffs - von Forschern auch Galapagos der Kohlezeit genannt. Schon seit 1851 sind die Klippen in der Provinz Nova Scotia als Fossilienfundstätte bekannt. Neu aufgenommen wurde auch die Steppe von Saryarka mit ihren Seen - im nördlichen Kasachstan gelegen. Sie zählt zu den großen unberührten Regionen Zentralasiens, in der zahlreiche seltene Tierarten wie etwa die Saiga Antilope lebt. Unter Schutz gestellt wurden auch drei Kerngebiete des Monarch Butterfly Biosphere Reserve im Oyamel Fir Forest in Zentral-Mexiko. Die berühmten Monarch-Schmetterlinge überwintern hier, nachdem sie eine Reise von 3.500 bis 4.500 Kilometer zurückgelegt haben. Zwei Bergparks - der chinesische Sanqingshan National Park und die Tektonik Arena Sardona in der Schweiz gehören seit dieser Woche ebenfalls zur UNESCO-World Heritage List. In der 32. Session der UNESCO wurden zudem 19 kulturelle Stätten in den Rang eines "Weltkulturerbes" gehoben (mehr dazu hier ). (pte)