Weilheim/Innsbruck - Bei einem Extrem-Berglauf auf die Zugspitze sind am Sonntag zwei Sportler gestorben. Sie brachen nach einem plötzlichen Wetterwechsel etwa 150 beziehungsweise 350 Höhenmeter unterhalb des Gipfels erschöpft zusammen und starben noch auf der Strecke, wie die Polizei in Weilheim in Deutschland am Sonntagabend mitteilte.

Über mehrere Stunden sei vergeblich versucht worden, die Läufer zu reanimieren. Identität und Alter der beiden männlichen Sportler waren der Polizei am Abend noch unbekannt. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt. Vermutlich handelte es sich jedoch um zwei Deutsche. Dies sei aufgrund der Startnummer eruiert worden, sagte ein Mitglied der polizeilichen Alpinen Einsatzgruppe Reutte in Tirol.

Zehn Minuten vom Ziel entfernt

Die Läufer waren in der Früh auf 1.020 Metern Höhe gestartet und hatten sich auf die 14,7 Kilometer lange Strecke bis zum Ziel in 2.944 Metern Höhe gemacht, wo das Wetter sehr kühl und regnerisch war. "Beide Sportler sind an Erschöpfung und Unterkühlung gestorben", sagte Thomas Griesbeck von der Bergwacht in Garmisch-Partenkirchen. Besonders tragisch sei gewesen, dass die beiden Kollabierten nur noch eine relativ kurze Strecke bis zum Ziel hätten laufen müssen. Einer der Läufer sei nur etwa zehn Minuten vom Ziel entfernt gewesen.

Um 11.45 Uhr ging den Angaben zufolge der erste Hilferuf ein, danach folgte eine dramatische Rettungsaktion, bei der drei Hubschrauber und drei Bergwachten im Einsatz waren. Zumindest einer der beiden Läufer sei in unmittelbarer Nähe eines Versorgungspunktes zusammengebrochen, so dass sich ein Sanitäter gleich um ihn habe kümmern können, betonte der Sprecher der Bergwacht.

Ärzte versuchten nach Angaben der Rettungsleitstelle noch lange, die beiden Zusammengebrochenen zu reanimieren, aber vergeblich. Sechs weitere erschöpfte und unterkühlte Läufer wurden noch rechtzeitig in Krankenhäuser gebracht.

Auf Tiroler Seite hätten keine Menschen geborgen werden müssen. "Wir haben lediglich rund sechs Menschen 100 Meter über der Staatsgrenze betreut und versorgt", teilte Arnold Hellweger vom Einsatzteam mit. Der Rettungstrupp sei schneller an Ort und Stelle gewesen. Andere unverletzte Laufteilnehmer seien später mit der Tiroler Zugspitzbahn nach Ehrwald ins Tal gebracht worden.

Die schnellsten Teilnehmer des 8. Extrem-Berglaufs liefen am Sonntag in knapp über zwei Stunden auf den Gipfel. Der Veranstalter, die get-going GmbH in Garmisch-Partenkirchen, hatte die Teilnehmer bereits vor Tagen vor Schneefall auf der Zugspitze gewarnt. (APA/dpa)