Célia Mara ist die bekannteste hier lebende brasilianische Künstlerin. Es ist ihr gelungen, mit ihrer Musik eine emotionale Brücke zum sogenannten Fremden aufzubauen. Sie verbindet brasilianische Wurzelklänge mit Funk, Jazz und Hip Hop, führt mit ihren Interpretationen vom bauchigen, vibrierenden Afro-Brasilien in das intellektuell geprägte Europa. In der noch immer Männer dominierten österreichischen Jazzwelt sticht sie als singende, Gitarre spielende und komponierende Frontfrau hervor und zeigt auch in ihrer Band Frauenpower: Ingrid Oberkanins und Iris Kulterer an Percussion und Backing Vocals arbeiten seit 1997 mit Célia Maras Band PotênciaX. Célia Mara beeindruckt ihr Publikum mit intensiven und ehrlichen Interpretationen. Ihre rauhe, sinnliche Stimme kennt keine Grenzen, läßt sich nicht einordnen. Verführerisch, hingebungsvoll oder stimmgewaltig provokant zieht sie ihr Publikum mit, führt es auf eine audiophile Reise irgendwo, zwischen Brasilien und Europa.

PotênciaX, ihre austro-brasilianisch-kubanische Band, garantiert Instrumentales vom Feinsten… die crème de la crème von Österreichs junger Jazz- und Latinszene grooven und swingen im anspruchsvollen Brazil-Takt. Mit dem Programm BRASIL 5001 präsentieren Célia Mara & PotênciaX eine neue Vision brasilianischer Musik, die im Einfluß von wiener Begegnungen zwischen Elektronikszene und Jazz steht. In den neuen Liedern erzählt Célia Mara von städtischer Einsamkeit, von totalem Black-Out, von 500 Jahren brasilianischem Neo-Nationalismus. In poetischen Texten thematisiert sie interkontinentale Beziehungen, Rassismus, Menschenrechte.
Musik ist für Célia Mara die Möglichkeit, ihre Kultur dem europäischen Publikum näherzubringen. Ganz bewußt grenzt sie sich nicht von der afro-brasilianischen Volksmusik, dem Samba ab, sondern arbeitet damit. Und stellt sich damit den gängigen Clichés entgegen, die Samba mit tanzenden, spärlich bekleideten Carnevalsschönheiten gleichsetzen.Sie thematisiert die Herkunft des Samba aus den Armenvierteln, die hauptsächlich von schwarzen BrasilianerInnen bewohnt sind. Nicht nur zur Verdeutlichung der afro-brasilianischen Problematik, sonden um aktiv zu helfen, unterstützt sie ein Selbsthilfeprojekt in einem Armenviertel von Rio de Janeiro. Ziel ist es, Geld für die Berufsausbildung von jungen Mädchen zu sammeln. Am 8. 10 wird dafür ein Charity-Event im Café Stein stattfinden (DieStandard.at wird darüber berichten). Infos: www.celia-mara.net e-mail: sesa@eunet.at

Auftritt: célia mara potênciaX brasil 5001 Sa, 30.9.2000, 19.30 ORF-RadioKulturhaus gr. Sendesaal Argentinierstr. 30A, 1040 Wien Eintritt 180.- 210.- , VVK: (01) 501 70 377 e

(Silvia Santangelo)