Noch nie haben sich so viele Menschen für einen MBA (Master for Business Administration) interessiert und noch nie war das Angebot so vielseitig. Die aktuelle Popularität des MBA erklärt sich vor allem aus der Schwäche des BWL-Studiums. Unsere Hochschulen sind offenbar zu wenig praxisorientiert und zu wenig international ausgerichtet, um Topmanager, Berater und Banker hervorzubringen, die dem internationalen Anforderungsprofil entsprechen. Im Gegensatz zum Magistergrad österreichischer Hochschulen unterliegt der MBA keiner staatlichen Kontrolle. Im Prinzip kann jeder einen MBA anbieten. Es ist jedoch keine leichte Aufgabe, die Business School herauszufinden, die ihr Geld auch wirklich wert ist. Meist ist das "Diplom" nicht das Geld für das Papier wert, auf dem es gedruckt ist. Genaue Information ist demnach das um und auf, den MBA ist nicht gleich MBA. Der Titel selbst hat relativ geringen Prestige- und Markwert. Was zählt ist die Auswahl der Schule, an dem er gemacht wurde. Rankings Einen ersten Überblick über die besten MBA-Angebote in aller Welt erhält man über sogenannte Rankings. Die international maßgeblichen sind die vom US-Wirtschaftsmagazin Business Week und der Financial Times. Liegt eine Business School nicht einmal unter den ersten 50 oder 100, so sollte man sich die Frage des Leistungsangebotes stellen. Wichtig sind solche Rankings nicht, damit man weiss, welche Schule auf Platz eins liegt, sondern um die internationale Platzierung der gewünschten Ausbildungsstätte mit den anderen Institutionen zu vergleichen. Qualitiätssiegel Von seriösen MBA-Anbietern kann man ein von einer unabhängigen Einrichtung geprüftes und akkreditiertes Programm erwarten. Diese Qualitätssiegel verleihen in Europa die European Foundation for Management Development (EQUIS) un in den USA die American Assembly of Collegiate Schools of Business (AACSB). Eine Grundregel lautet somit: Auf die Akkreditierung der Business School achten! Hat die Institution keine, so ist Vorsicht geboten und es empfiehlt sich zumindest ein zweiter Blick. Europa oder Amerika? Um einen guten MBA zu machen, muss man nicht mehr über den großen Teich. Die europäischen Business Schools wie IMD, INSEAD und die London Business School können mit den besten amerikanischen konkurieren. Die Zeiten sind vorbei, als es unbedingt nötig war, in die USA zu gehen, um einen guten MBA zu machen. Hinsichtlich der Ausrichtung des Programmes der US-Schulen ist zu sagen, dass sie naturgemäß amerikalastig sind. Das ist kein Nachteil, wenn man in den USA Karriere machen will. Wer sich für eine europäische Karriere interessiert, ist mit einer europaweit anerkannten Institution gut bedient. In Frankreich wäre dies die HEC, ESSEC, für Italien Bocconie oder in Spanien die IESE, ESADE, Instituto de Empresa. Tipp Wer mit dem Gedanken spielt, einen MBA zu machen, sollte grundsätzlich die Institution hinterfragen. Ein Anruf beim Wissenschaftsministerium ist ratsam, um zu klären, ob der von dieser oder jener Schule vergebene MBA-Titel in Österreich überhaupt geführt werden darf. Eine Auskunft, mit der unseriöse Schulen oft hinter dem Berg halten. Der MBA stellt eine umfassende Ausbildung im General Mangagement dar. Der/ Die AbsolventIn sollte in der Lage sein, allgemeine Unternehmensführungsaufgaben zu übernehmen. Bei MBA-Programmen, die "nur" eine Spezialisierung anbieten, zum Beispiel auf dem Gebiet des internationalen Marketing, stellt sich die Frage nach einem Etikettenschwindel. Spezialisierungen müssen keineswegs schlecht sein, doch sie sind im allgemeinen weniger anerkannt als die Generalisten -MBAs. Der Marktwert ist geringer als der von "echten" MBAs. Mehr Infos und Checklisten für den richtigen MBA