Wien - Die Wiener Austria hat am Sonntag die Chance vergeben, Rapid an der Spitze der Bundesliga-Tabelle abzulösen. Die Violetten vermochten den Ausrutscher des Lokalrivalen mit dem 1:2 in Linz gegen den LASK nicht zu nützen und mussten sich ihrerseits im Horr-Stadion Sturm mit 1:2 geschlagen geben. Die Grazer beendeten ausgerechnet gegen die in dieser Saison bisher so erfolgreichen Austrianer ihre sieglose Bundesliga-Zeit. Sechs Spiele in Folge, mit fünf Niederlagen und einem Remis, hatte der Vizemeister nicht mehr gewonnen. Die Austria ist allerdings in jüngerer Zeit auch ein Lieblingsgegner der Grazer, haben diese doch gegen die Wiener seit fast zwei Jahren nicht mehr verloren. Diesmal blieben sie auch mit einer nicht nur durch die vielen Ausfällen erzwungenen teilweise neuformierten Mannschaft erfolgreich. Ivica Osim ließ etliche der müden und in Monaco deklassierten Kicker auf der Bank. Erfolgreiche Kontertaktik Die Sturm-Elf stand zwar im Horr-Stadion meist mit dem Rücken zur Wand, war jedoch im Konter viel gefährlicher als die Gastgeber bei ihren Dauerangriffen. Den Chancen nach geht daher der Sieg der Grazer auch durchaus in Ordnung. Die Gäste gingen in der 28. Minute zu diesem Zeitpunkt überraschend mit 1:0 in Führung, als Schopp einen Freistoß von Reinmayr mit einem Hechtkopfball zu seinem 25. Bundesligator aus kurzer Distanz versenkte. Drei Minuten später spielte Reinmayr den gut ins "Loch" laufenden Szabics ideal frei und dessen Zuspiel verwertete Juran aus wenigen Metern zum 2:0 für Sturm. Wohlfahrt verhinderte in der 36. Minute mit einer glänzenden Reaktion bei einem Kopfball von Popovic nach Reinmayr-Corner das 0:3. Mayrleb-Anschluss nach Fleurquin-Fehler Die Austria war bei ihren Angriffen nur selten wirklich gefährlich, nützte jedoch in der 38. Minute einen fatalen Rückpass von Fleurquin zum Anschlusstreffer. Mayrleb fing den Ball ab, umkurvte Sidorczuk, der diesmal Schicklgruber vorgezogen worden war, und schoss den Ball ins leere Tor zum 1:2. Vier Minuten später gab es Elferalarm, als Popovic Mayrleb im Strafraum nicht gerade regelgerecht stoppte, doch der Pfiff von Schiedsrichter Drabek blieb aus. Die erste gefährliche Szene nach der Pause ging wieder auf das Konto des SK Sturm, als Wohlfahrt einen Gewaltschuss von Fleurquin an die Latte abwehrte (50.). Auf der Gegenseite scheiterten Hopfer (57.), Wagner (59.), Ledwon (65.) und Mayrleb (74.) bei ihren Bemühungen, wirklich zwingende Chance war jedoch keine darunter. Ganz anders Sturm: Fleurquin (85.), Szabics (86. und 88.) sowie Schopp (87.) hätten aus ihren gefährlichen Kontern eigentlich das dritte Tor machen müssen. Das hätte sich fast gerächt, als Mayrleb nach einem Fehler von Prilasnig in der 90. Minute das 2:2 vergab. Austria Wien - Sturm Graz Endstand 1:2 (1:2). Horr-Stadion, 6.400, Drabek. Torfolge: 0:1 (28.) Schopp (Kopf) 0:2 (31.) Juran 1:2 (38.) Mayrleb Austria: Wohlfahrt - Varesanovic - Martin Hiden, Dospel - Hopfer, Rost (61. Leitner), M. Wagner, Ledwon, Plassnegger (62. Sarac) - Mayrleb, Topic (46. Datoru) Sturm: Sidorczuk - Popovic (56. Prilasnig) - Korsos, Ibertsberger - Schopp, Mählich (73. Feldhofer), Reinmayr, Fleurquin, Minavand - Juran (60. Mamedow), Szabics Gelbe Karten: Topic, Wohlfahrt bzw. Minavand, Ibertsberger, Mählich, Fleurquin. (APA)