Streaming & TV
Design-Relaunch für die ORF-TV-Programme
ORF 1 für die junge Zielgruppe - zum Trost wird ORF 2 "Spiegel der öffentlich-rechtlichen Wertschätzung"
Ab 5. Oktober präsentieren sich die Fernsehprogramme
des ORF optisch runderneuert. Ziel sei es gewesen, die
unterschiedliche und zielgruppenkonforme Programmierung von ORF 1 und
ORF 2 auch optisch zu unterstreichen, führte ORF-Programmplaner
Werner Taibon am Montag bei der Präsentation des neuen Designs aus.
Nicht nur die Logos, auch die Programmwerbung und -präsentation
wurden daher umgestaltet. So werden die Hauptabendprogramme von ORF 1
und ORF 2 in Zukunft von verschiedenen Moderatoren eingeleitet.
Der ORF sei "immer an gutem Design interessiert" gewesen, erklärte
ORF-Generalintendant Gerhard Weis, der allerdings bedauerte, dass
"heute die Verpackung oft wichtiger ist als der Inhalt". Der ORF
wolle aber mit der Zeit gehen und habe daher bereits vor einem Jahr
eine Design-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Wichtig sei gewesen, die
"klare Differenz" zwischen ORF 1 und ORF 2 herauszuarbeiten,
berichtete Marketingchefin Sissy Mayerhoffer. "Vertrautheit und
Relevanz" seien die zentralen Unternehmenswerte des Unternehmens ORF,
die beiden TV-Programme kommunizierten jedoch Unterschiedliches: So
stehe etwa ORF 1 für "Stars und Stories", ORF 2 für "Land und Leute".
Durchgeführt wurde der Relaunch von der Grafikerin Patricia Poelk,
Chefin des ORF-Design & Präsentation. Bereits 1993 war der optische
Auftritt des ORF vom Stardesigner Neville Brody völlig neu gestaltet
worden. Auf der Basis einer ausgezeichneten Dachmarke sei das
Grafikteam daran gegangen, die "Submarken" ORF 1 und ORF 2 zu
stärken, so Poelz. "Individualisierung statt Gleichschaltung" sei
dabei die Devise gewesen.
Die Programmfläche von ORF 1 soll daher der jungen, "trimedialen"
Zielgruppe Rechnung tragen und ist ab dem 5. Oktober geprägt vom Logo
des Kanals. Das grüne Quadrat mit der Eins wurde dreidimensional
weiterentwickelt, soll künftig Blickfang der Programmspots werden und
"good vibrations" verbreiten. ORF 2 wird künftig als "Spiegel der
österreichischen Identität und öffentlich-rechtlichen Wertschätzung"
für die Zuschauer "Heimat und Zuhause" darstellen, so Poelz. Auch
hier steht das Logo, entwickelt zu einem "lichtdurchfluteten Körper",
im Vordergrund. Positioniert wird es im Zentrum, oft umgeben von
Ansichten österreichischer Landschaften. Darüber hinaus wird es
ebenfalls in den Programmspots für ORF 2 prägend eingesetzt.
Die Programmpräsentation von ORF 1 wird verjüngt: In Zukunft
werden auf ORF 1 mit Doris Golpashin und Wolfgang Angermüller (Bild) zwei
neue Moderatoren die Zuschauer in den Hauptabend begleiten. Sie sind
die jüngsten TV-Präsentatoren der Geschichte. Auf ORF 2 werden
Heilwig Pflanzelter und Marie-Christine Giuliani moderieren. Jenny
Pippal und Andrea Radakovits werden sich anderen Projekten im ORF
zuwenden. (APA)