Wien - Das Forum Biotechnologie - ein Zusammenschluss der Österreich-Töchter einschlägiger internationaler Unternehmen - hat am Dienstag die Einführung eines "Gentechnik"-Schwellenwertes von einem Prozent auch bei Saatgut und damit eine Angleichung an die bereits geltende Rechtslage für Lebensmittel gefordert. Die Vereinigung wies in einer Aussendung darauf hin, dass es hundertprozentige Reinheit in keinem landwirtschaftlichen Produkt - egal, ob gentechnisch verändert oder konventionell hergestellt - gebe und diese auch nicht garantierbar sei. Dieses Faktum könne nicht dazu führen, dass immer wieder Unternehmen aus der Saatbranche in der Öffentlichkeit "kriminalisiert oder diskreditiert werden", hieß es. Obwohl es zur Zeit keine gesetzliche Richtlinie für eine spezifische Methode gebe, Spurenverunreinigung im Saatgut festzustellen, arbeite Österreichs Saatgutindustrie intensiv mit den heimischen Behörden zusammen, um Rahmenbedingungen in Richtung Transparenz für die Konsumenten und Klarheit für die Industrie zu bekommen. Mit einem derartigen Schwellenwert, so das Forum Biotechnologie, könne für alle Beteiligten Sicherheit und Transparenz hergestellt und so die Diskussion wieder versachlicht werden. Die Forderungen nach der Einführung eines Schwellenwertes werde auch von der Europa Bio (European Association for Bioindustries) unterstützt. Das 1998 gegründete Forum Biotechnologie hat laut Eigendefinition das Ziel, durch umfassende und sachliche Information sowie durch den Dialog mit allen Interessierten das Verständnis und die Akzeptanz für die Anwendung der Bio- und Gentechnologie zu erhöhen. Die Initiative wird von den Unternehmen Aventis, Monsanto, Novartis und Pioneer sowie dem Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie getragen.