Edmonton - Eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Vorausplanung haben kanadische Wissenschafter von der Universität von Alberta in Edmonton nun bei einigen Säugetieren festgestellt. Die betreffenden Spezies legen Nahrungsvorräte für Nachwuchs an, den sie noch gar nicht empfangen haben. Rote Eichhörnchen wurden dabei beobachtet, wie sie zusätzliche Vorratslager anlegten, die sie gar nicht zu benötigen schienen. Später zeigte sich, dass diese Lager ausschließlich dem Nachwuchs zugute kamen. Bezeichnend war dabei, dass fast ausschließlich Weibchen, die schon einmal Nachwuchs ausgetragen hatten, dieses Verhalten zeigten. "Unerfahrene" Weibchen hingegen taten dies in der Regel nicht. Selbstloses Anlegen von Vorratslagern speziell für den Nachwuchs kennt man auch von anderen Spezies, etwa Känguru-Ratten. Normalerweise ist ein solches Elternverhalten aber an greifbare Faktoren gebunden, etwa hormonelle Veränderungen oder die simple Anwesenheit des bereits geborenen Nachwuchses. Die Familienplanung der Eichhörnchen tritt aber vier bis sechs Monate, bevor der Nachwuchs überhaupt empfangen wird, auf. Die Tiere scheinen also zu wissen, dass sie in naher Zukunft wieder die Mutter-Rolle übernehmen müssen. (red)