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AUA-Vorstände Herbert Bammer und Mario Rehulka

Foto: APA/archiv
Wien - Jetzt reicht’s auch den ansonsten mit öffentlichen Statements eher zurückhaltenden AUA-Vorständen. 400 Gäste staunten am Dienstagabend beim traditionellen AUA-Empfang, der diesmal unter dem Motto "Fly West with the Best" stand, nicht schlecht, als Herbert Bammer zu den Personal-Spekulationen rund um die Neuformierung der Gruppe seinen Gefühlen freien Lauf ließ. "Wir sind uns in den vergangenen Wochen vorgekommen wie ein Verschnitt von Taxi Orange und Big Brother: Wer wird Wochensieger, wer muss den Container oder Kutscherhof verlassen?" Das war die ungelöste Quizfrage, die offenbar jeden beschäftigte, nur den zuständigen Aufsichtsrat nicht. Denn die in den Medien prominent geführte Personaldiskussion gab es in der Aufsichtsratssitzung nicht. Der Applaus war Bammer sicher. Ein kollektives Schmunzeln erfüllte die Runde, als Mario Rehulka sich in seiner Rede "besonders darüber freute, die Vertreter der Töchter (Tyrolean, Lauda, Anm.) hier begrüßen zu dürfen". Doch Niki Lauda war nicht gekommen, er pilotierte unterdessen einen Flug nach Miami. In aller Munde war er dennoch. Ganz im Unterschied zu Fritz Feitl, dem umtriebigen Tyrolean- Chef mit den guten Bilanzen. Weil auch er immer wieder als Kandidat für eine Führungsposition in der neu formierten Gruppe genannt wurde, nahmen sich seiner bereits die Kabarettisten an. Ein AUA- Belegschaftsvertreter machte im kleinen Kreis kein Hehl aus seiner Freundschaft zum 63- jährigen Fritz Feitl und widmete ihm folgendes Lied: Ich bin so gut, ich bin so toll, ich bin der Fritzi aus Tirol. Gegen meine Topbilanzen ham die andren keine Tschanzen. Ich bin so g’scheit, und auch so schlau. Denn eines weiß ich ganz genau: Ich kann mit Gewinnen prahlen, wenn die andern fleißig zahlen. Flieger streichen kein Problem, Überbuchen ist bequem. Geht der Flug aus Innsbruck raus, badet’s eh die AUA aus. Ich bin so gut, ich bin so toll, ich bin der Fritzi aus Tirol. Ob dieser Vielzahl an zwischenmenschlichen Liebesbekundungen ging der eigentliche Grund für die Einladung fast völlig unter: Die AUA fliegt ab 28. April 2001 fünfmal wöchentlich nonstop von Wien nach Toronto. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print Ausgabe, 5.10.2000)