Foto: NASA
London - Eine ungemütliche Berechnung hat der Londoner Wissenschafter Simon Day angestellt: Von einem Vulkan der Kanaren-Insel La Palma könnte nach seinen Worten eine transatlantische Gefahr unbekannter Größenordnung ausgehen. Wenn die bereits instabile Flanke des 1.500 Meter hohen Cumbre Vieja auf einen Schlag ins Meer stürze, werde die dadurch entstehende Riesenwelle noch auf der anderen Seite des Atlantik bis zu 50 Meter hoch über die Küste rollen, berechnete der . Die Redaktion des britischen Magazins "New Scientist", in dessen jüngster Ausgabe Day seine Berechnungen vorstellt, wies allerdings darauf hin, dass ein derartiger Bergrutsch nicht unbedingt bevorstehen müsse und vermutlich erst nach vielen Vulkanausbrüchen zu befürchten sei. "Die Welle würde mit der Geschwindigkeit eines Flugzeugs über den Atlantik rollen", erklärte Day. Die fragliche Flanke des Felsens habe ein Gewicht von 500 Milliarden Tonnen und löse sich allmählich vom Insel-Massiv, weil die vulkanischen Aktivitäten Magma an die Oberfläche schöben. 650 Meter hohe Wasserwand? Im ersten Moment könnte bei der von Day vorgestellten Katastrophe ein 650 Meter hoher Wasserwall aus dem Ozean emporsteigen. Beim Überqueren des Atlantik würde der Tsunami dann aber auf eine Höhe von 50 Metern abflachen. Für zahlreiche Gebiete in der Karibik und im US-Bundesstaat Florida hätte eine solche Riesenwelle vernichtende Auswirkungen. Die Masse des herabbrechenden Felsstücks von La Palma würde nach Days Berechnungen den größten Tsunami der Geschichte hervorrufen. Die Gefahren-Analyse zum Vulkan Cumbre Vieja auf der Insel La Palma wurde im Auftrag des kanarischen Vulkan-Forschungszentrums unter Days Leitung vom Benfiled Greig Hazard Centre des Londoner Universitäts-Kollegs erstellt. (APA)