Alpbach/Wien - Ein ausgeglichenes Wechselkursverhältnis zwischen Euro und US-Dollar prognostizieren führende Experten von acht in- und ausländischen Großbanken für die Jahresmitte 2001. Auch gegenüber Pfund, Yen und Franken sollte sich die europäische Einheitswährung verbessern. Des Weiteren rechnen die Experten in ihrer diesjährigen Zins- und Währungsprognose, die sie heute, Donnerstag, beim 14. Alpbacher Finanzsymposium in Alpbach in Tirol präsentierten, für den Euro-Raum mit leicht steigenden und in den USA mit leicht fallenden Geld- und Kapitalmarktzinsen. Für den Euro sagen ABN Amro Bank, Deutsche Bank, Erste Bank, Investkredit Bank, Österreichische Volksbanken (ÖVAG), P.S.K., Raiffeisen Zentralbank (RZB) sowie SKWB Schoellerbank für den 30. Juni 2001 im Mittel einen Anstieg von derzeit 0,87 auf 0,99 Dollar voraus. Das wäre eine Erholung der derzeit geschwächten Eurowährung um 13,8 Prozent. Gegenüber dem japanischen Yen sollte sich der Euro auf 100,60 (95,39) befestigen, gegenüber dem britischen Pfund auf 0,65 (0,60) und gegenüber dem Franken von 1,52 auf 1,56 steigen. Parität von 1:1 Über die Richtung der Euro-Wechselkursentwicklung sind sich die Institute einig. Am kräftigsten schätzt den Euro-Aufschwung die Erste Bank mit 1,03 Dollar ein, drei Institute rechnen mit dem Erreichen der Parität von 1:1, eines mit 0,98 Dollar und zwei mit 0,97 Dollar. Am relativ schwächsten mit 0,95 Dollar schätzt die P.S.K. den Euro zum Halbjahr 2001 ein. Einer Meinung sind sich die Experten auch, was die Einschätzung der Entwicklung auf den Zinsmärkten betrifft. Demnach sollte es bis Juni 2001 auf dem Geld- und Kapitalmärkten im Euro-Raum und den USA zu gegenläufigen Tendenzen kommen. Während sich die US-Geldmarktzinsen (3-Monats-Zinsen) im Mittel um vier Basispunkte auf 6,76 Prozent und die US-Kapitalmarktzinsen (10-Jahres-Zinsen) um 13 Basispunkte auf 6,83 Prozent verringern sollten, werden die Euro-Geldmarktzinsen um 45 Basispunkte höher mit 5,44 Prozent und die Euro-Kapitalmarktzinsen um 16 Basispunkte höher mit 6,01 Prozent prognostiziert. (APA)