Linz - Die österreichische Caritaszentrale und die Linzer Telefonseelsorge stellen ihr "Know how" den russischen Krisenzentren zur Verfügung. Jede zweite Frau ist dort mindestens einmal in ihrem Leben körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt ausgeliefert - in den meisten Fällen sind die Täter ihre Lebenspartner. Seit einigen Jahren entstehen daher Beratungszentren für Frauen in Not. Organisatorische und fachliche Hilfe erhalten sie dabei aus Österreich. Häusliche Gewalt ist in Russland einer der Hauptgründe für Verletzungen und den Tod von Frauen - von der Gesellschaft wird dies als "Privatangelegenheit" ignoriert. Jeder fünfte Mord wird vom Ehepartner begangen - die Opfer sind fast immer Frauen. Seit 1994 gibt es in Russland "Frauen in Not"-Beratungsstellen, initiiert von Marina Pisklakova in Zusammenarbeit mit der österreichischen Caritaszentrale. 35 sind inzwischen in Russland als Nichtregierungsorganisationen registriert und unter dem Namen ANNA in einem Dachverband zusammengeschlossen, deren Präsidentin Marina Pisklakova ist. Um diese neue Bewegung fachlich und organisatorisch zu festigen, wurde auf Initiative der Caritas ein Ausbildungsprogramm definiert und von der europäischen Kommission finanziert. Diese Ausbildung umfasst unter anderem Seminarinhalte zur Teamarbeit, systematische Beratung, Organisationsentwicklung und Projektmanagement. Durchgeführt wird dieses Programm in Zusammenarbeit mit der österreichischen Studienberatungsgesellschaft und der Telefonseelsorge in Linz. (APA)