“Wer soll bessser wissen nach welchen Kriterien ein Unternehmen bewertet werden kann als der Analyst einer Investmentbank. Lukas Stipkovich, Analyst bei der CAIB Investmentbank AG, hat neben Zahlen, Daten und Fakten einige andere Gesichtspunkte herausgearbeitet nach welchen er Unternehmen beurteilt. Diese Faktoren gelten im Besonderen für Unternehmen der New Economy, können aber auch für die Bewertung von Old Economy Unternehmen herangezogen werden. Aus seinem Vortrag bei der Value Management Tagung haben wir folgende Punkte zusammenfassend aufgeführt: Skalierbarkeit: In einem Beispiel erklärt: Ein Softwareunternehmen steckt viel Arbeit in die Entwicklung eines Programmes. Aufgrund der hohen und langwierigen Entwicklungskosten verläuft auch der Kurs der Aktie lange Zeit eher flach. Doch wenn sie das Programm erstmal bewährt sind die Kosten für die Massenherstellung, sowie den Vertrieb, welcher schon über das Netz möglcih ist, beinahe Null. Somit kann die Firma mit wenig Aufwand in der Folge viel Umsatz generieren. Das nennt Stipkovich Skalierbarkeit. Schwellenwerte: Es dauert lange bis sich Produkte vom Markt aufgenommen werden. Handys gab es schon 1990, doch bis 1998 konnten nur etwas 25 Prozent Marktdurchdringung generiert werden, doch in der Folge sprang der Absatz rapide an. Dies ist zunehmende ein Phänomen der New Economy, dass der Anleger beachten sollte. Stipkovich nennt dies Schwellenwert oder Netzwerkeffekte. Unique Selling Point: Eine Fast-Monopolstellung oder eben eine einzigartige Markposition gibt einer Firma einen Marketleader Bonus, der enorm sein kann. Marktleader sind oft mit dem 2-3 fachen Kurs bwertet wie vergleichbare Follower aus dem Sektor. Internationalität: Nur Geschäftsmodelle, welche international ausgerichtet sind haben Zukunft und sind in der Lage eine hohen Bewertung am Markt zu bekommen. Firmen, welche nur auf den Österreichischen Raum ausgerichtet sind, werden von den Investoren mit deutlichen Abschlägen versehen. Investor relations: Der Kurs einer Firma spiegelt das Wissen der Anlegen um die Firma wieder. Etwas, dass sie Investoren nicht wissen können sie nicht bewerten. Deshalb kann nur dann eine adäquate Bewertung einer Firma erwartet werden, wenn auch alle relevanten Informationen über eine Firma an die Öffentlichkeit kommen. Track Record: Die Leitung und Organisation einer Firma wird immer wichtiger um die Zukunft einer Firma zu beurteilen. Nur ein Top-Management ist in der Lage Wachstum in einer Firma zu kreieren. Erfahrungen der Manager und das Vertrauen der Anleger in das Management werden immer mehr zum entscheidenden Faktor in einem Betrieb. Buttom Up: Stipkovich glaubt nicht daran, dass es gute und schlechte Sektoren gibt. Für ihn gibt es auch keine gute und schlechte Börsen. Es gibt einzig und allein gute oder schlechte Betriebe. Diese geagte These untermauert Stipkovich mit einem Zitat des Altmeisters George Sorros: „Die Masse liegt immer falsch“, ansonsten würde es nur flache Kursentwicklungen ohne Kursschwankungen geben. Alexander Moosbrugger