New York - Die ehemalige Geschäftsführerin des Auktionshauses Sotheby's, Diane Brooks (50), hat sich nach der Preisabsprache schuldig bekannt. Damit drohen ihr bis zu drei Jahren Gefängnis und eine hohe Geldstrafe, heißt es in einem Bericht der "New York Times" vom Donnerstag. Brooks galt bis zu ihrem Rücktritt im Februar als einflussreichste Frau des internationalen Kunstmarktes. Sotheby's wird von US-Behörden vorgehalten, mit dem Konkurrenzunternehmen Christie's überhöhte Kommissionen abgesprochen haben. Der finanzielle Schaden für Verkäufer wie Käufer soll viele Millionen betragen. Die Ermittlungen gegen die beiden marktbeherrschenden Auktionshäuser waren Anfang des Jahres durch ein Schuldeingeständnis von Christie's ins Rollen gekommen. Sotheby's und Christie's haben zusammen 95 Prozent des weltweiten Kunstauktionsmarktes in ihrer Hand. Anders als Christie's, das sich mit dem Eingeständnis Straffreiheit in den USA sicherte, könnte die frühere Sotheby's-Leitung gerichtlich belangt werden. Laut "New York Times" will sich jetzt auch Sotheby's des Verstoßes gegen Anti-Trust-Gesetze für schuldig erklären und eine Strafe von 45 Millionen Dollar zahlen. Beide Unternehmen erklärten sich im September bereit, ihre früheren Kunden mit einer Summe von insgesamt 512 Millionen Dollar zu entschädigen. Für den Sotheby's-Anteil von 256 Millionen Dollar will überwiegend der ehemalige Vorstandsvorsitzende Alfred Taubman, Besitzer etlicher amerikanischer Einkaufszentren, aufkommen. Taubman versprach vor wenigen Wochen, 156 Millionen aus der eigenen Tasche beizusteuern. (APA/dpa)