Wien - Die FPÖ, durch die eines ehemaligen freiheitlichen Polizeigewerkschafters ins Rollen geratene Spitzelvorwürfe ins Schussfeld der Kritik geraten, geht nun zum Gegenangriff über. FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler präsentierte am Donnerstag den Fall eines mutmaßlichen Polizeispitzels, der auch für die SPÖ im Schwechater Gemeinderat sitzt. Dieser soll in drei Jahren 15 mal unrechtmäßig Daten aus dem Polizeicomputer abgefragt und dafür auch Geld erhalten haben."Schwerer Junge" Westenthaler sagte zu dem seit August vom Dienst suspendierten Beamten, "wir haben erstmals einen Fall am Tisch liegen, nicht eine nebulose Pauschalverdächtigung, sondern einen konkreten Fall. Aber nicht, wie bisher vorgeworfen wurde, bei der FPÖ, sondern bei der SPÖ. Das ist dort ein schwerer Junge". Westenthaler erwartet sich von SPÖ-Vorsitzendem Alfred Gusenbauer eine umgehende Aufklärung. Den Vergleich mit dem tags zuvor vom grünen Abgeordneten Peter Pilz präsentierten Fall der freiheitlichen NÖ-LAbg. Leopold Mayerhofer, der wegen unbefugter Abfragen im Polizeicomputer EKIS zu einer Geldstrafe verurteilt worden sei, lässt Westenthaler nicht gelten. Dieser Fall sei abgeschlossen. Auch von einem Ablenkungsmanöver will Westenthaler nicht sprechen.(APA)