München - Wer an Prostatakrebs erkrankt, kann jetzt auf Heilung ohne Nebenwirkungen wie Impotenz oder Inkontinenz hoffen. Wie die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie bei ihrer Jahrestagung am Donnerstag in München mitteilten, können dem Patienten kleine radioaktive Stifte eingesetzt werden. Dies erspart ihm eine Operation oder wiederholte Bestrahlungen von außen, wie Verbandspräsident Thomas Herrmann sagte. Die Behandlung mit den Palladium-Stiften koste allerdings bis zu 16.000 Mark (8.181 Euro/112.568 S). Krankenkassen bezahlten diese Methode noch nicht. In Frage komme diese Behandlung nur im Anfangsstadium von Prostatakrebs, erklärte Herrmann. Bisher seien die Ergebnisse positiv, langfristige Aussagen über Heilungserfolge könne man noch nicht machen. Strahlentherapie auf dem Vormarsch Auch für andere Krebserkrankungen sei die Strahlentherapie auf dem Vormarsch, sagte Peter Kneschaurek von der Deutschen Gesellschaft für medizinische Physik. Bestrahlung mit Protonen und Schwerionen soll die Strahlen präzisieren und so nur das erkrankte Gewebe treffen und die gesunde Umgebung schonen. Die Methode, die sich damit besonders für kleine Zielgebiete wie Tumoren im Auge oder in der Nähe des Rückenmarks eigne, sei bisher weltweit erst an etwa 30.000 Patienten angewandt worden und damit noch in der experimentellen Phase. Mit den herkömmlichen ultraharten Röntgenstrahlen würden dagegen allein in Deutschland bereits über 200.000 Patienten behandelt, das seien etwa 70 Prozent aller Krebspatienten. Wichtig sei die richtige Kombination von Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie. (APA/AP)