Wien - Rund 140 Künstler aus Österreich und dem Ausland unterstützen die "Internationalen Widerstandstage", die die "Plattform Offenes Kärnten" von 26. bis 28. Oktober in Klagenfurt veranstaltet. Das ursprünglich geplante kleine kulturelle Rahmenprogramm habe sich wegen des massiven Zuspruchs von Kulturschaffenden zu einer "kulturkarawane gegen rechts" ausgewachsen, die von 6. bis 28. Oktober durch Kärnten und die Steiermark zieht, sagte Birgit Hebein von der Plattform am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. In einem Zug aus "schön geschmückten Trucks", so die Dramaturgin und Organisatorin der Karawane, Gini Müller am Donnerstag, werde man am 7. Oktober vom Wiener Heldenplatz in Richtung Klagenfurt aufbrechen und im Schritttempo durch die Kärntner und steirischen Ortschaften fahren. Die Schriftstellerinnen Elfriede Jelinek und Eva Rossmann, die Kabarettisten Thomas Maurer, Leo Lukas und Martin Puntigam, die Musiker Christof Kurzmann und das Martin Siewert Project und die Filmemacher Barbara Albert und Leopold Lummerstorfer gehören zu den Teilnehmern. "Volkstanz" am Samstag Die "Kulturkarawane gegen rechts" startete dann am Samstag auf dem Klagenfurter Pfarrplatz mit einer "Open-Air-Soundpolitisierung" mit den DJ's und DJanes von "Volkstanz.net", einem Soundumzug, Tanz durch die Innenstadt und einem Strassenfest am Pfarrplatz. Am Sonntag erfolgte nach der Abfahrt der Karawane vom Bahnhofplatz eine Kundgebung in Krumpendorf, dann die Weiterfahrt nach Pörtschach, Velden und Villach. 40 Kulturveranstaltungen, Tendenz: steigend Neben dem Kongress zum Zustand Österreichs und Kärntens, der anhand spezieller Sachthemen wie Frauen- oder Sozialpolitik am 26. und 27. Oktober in Klagenfurt erörtert werden soll, sind derzeit 40 Kulturveranstaltungen geplant. "Und es werden laufend mehr," so Hebein in der Vorschau. Ort und Zeitpunkt der Protestveranstaltungen wurden auch in Hinblick auf die Feiern zum 10. Oktober und die bevorstehenden Landtagswahlen in der Steiermark ausgewählt. Zu den Gründen für die Teilnahme meinte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft (IG) Autoren AutorInnen Gerhard Ruiss: "Kärnten ist der Pilotversuch des Rechtsextremismus, Österreich ist der Anwendungsfall. Wir sollen aus den Institutionen, die wir aufgebaut haben, wieder verjagt werden. Es entsteht das Bild eines neuen vazierenden Künstlertums, daher gehen wir auf die Straße." Und Karl Jensac vom slowenischen Kulturverband Klagenfurt kündigte an: "Wenn es in Wien soweit kommen sollte wie jetzt in Kärnten, ziehen wir Kärntner mit einer Karawane nach Wien." (APA)