Belgrad/Moskau/Paris - Der französische Staatspräsident Jacques Chirac hat dem neuen jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica im Namen der Europäischen Union in einem ersten Telefongespräch gratuliert. "Ganz Europa unterstützt und ermutigt Sie", sagte der Präsident am Freitag in Paris nach Angaben eines Sprechers des Präsidialamtes. Kostunicas Sieg sei "ein Sieg des serbischen Volkes". Chirac ist bis Dezember EU-Ratsvorsitzender. Auch Russlands Außenminister Iwanow gratulierte bereits Der russische Außenminister Igor Iwanow hat am Freitag in Belgrad Vojislav Kostunica ebenfalls zum Sieg bei den jugoslawischen Präsidentschaftswahlen gratuliert. Dies meldete die russische Nachrichtenagentur RIA. Iwanow habe Kostunica eine Nachricht des russischen Präsidenten Wladimir Putin überbracht. Zuvor hat sich Iwanow mit dem amtierenden Außenminister Zivadin Jovanovic getroffen. NATO begrüßt die Wahlentscheidung Die NATO begrüßt "die Wahl eines neuen Präsidenten" in Jugoslawien, wie NATO-Sprecher Mark Laity am Freitag in Brüssel erklärte. Die turbulenten Ereignisse in Belgrad werden im NATO-Hauptquartier in Brüssel mit großem Interesse, aber auch mit Anspannung wegen der Lage im Kosovo beobachtet. Das Bündnis selbst halte sich bewusst offiziell zurück, erklärte am Freitag ein hoher NATO-Diplomat, der nicht genannt werden wollte. Die Vorgänge könnten nach dieser Einschätzung die Spannungen im Kosovo steigen lassen. NATO-Flugzeuge hatten Serbien wegen der "ethnischen Säuberungen" in der süd-serbischen Provinz im Frühjahr letzten Jahres 78 Tage lang bombardiert und die Infrastruktur des Landes erheblich zerstört. China "ernsthaft besorgt" über Lage in Jugoslawien China hat sich "ernsthaft besorgt" über die Lage in Jugoslawien gezeigt. Der Sprecher des Außenministeriums, Sun Yuxi, rief nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag das Ausland auf, sich nicht einzumischen. "China glaubt, dass das jugoslawische Volk völlig in der Lage ist, seine gegenwärtigen Probleme frei von auswärtiger Einmischung zu lösen", zitierte Xinhua seine Äußerungen. China verfolge schon lange eine Politik der Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Länder. Alle ethnischen Gruppen und politischen Kräfte in Jugoslawien sollten den grundlegenden Interessen des Staates und des Volkes Vorrang geben, um "angemessen mit der gegenwärtigen Situation durch friedliche Mittel umzugehen und bewaffnete Konflikte zu vermeiden und die nationale Stabilität zu wahren". (apa/dpa/Reuters/AFP/Tanjug/ITAR-TASS)