Weiterbildung
Weiterbildung für Führungskräfte
Die wachsenden Anforderungen an Mitarbeiter, was PC-Kenntnisse, Fremdsprachen
und Persönlichkeitsentwicklung betreffen, haben viele Karrieristen veranlasst, sich massiv weiterzubilden. Und die Unternehmen sehen im Ausbau der
Weiterbildung eine Möglichkeit, die Mitarbeiter für die beruflichen Anforderungen der Zukunft
fit zu machen. Die Notwendigkeit der Weiterbildung ergibt sich oft im Zusammenhang mit der Hilfe, die Veränderungen in unserer
Industriegesellschaft sowohl im privaten wie im beruflichen Bereich durch Bildung zu bewältigen.
Die Einführung neuer technischer
Systeme verlangt von einer Führungskraft nicht nur die Verbindung von fachlicher Kompetenz mit personalen
Qualifikationen, sondern auch die Fähigkeit, in komplexen Systemen zu denken und mehrdimensionale
Sachverhalte zu strukturieren und organisatorisch umzusetzen.
Alternativen zu traditionellen Unterrichtsformen
Traditionelle Unterrichtsformen lösen jedoch die heutigen Anforderungen an Weiterbildung nicht. Eigenständiges, in Selbstverantwortung gesteuertes Lernen
gewinnt an Bedeutung. Der Trend geht die Richtung der dualen Weiterbildung - Theorie und Praxis wirken dabei zusammen. Neben dem theoretischen Lernen
spielt das praktische Üben am Arbeitsplatz eine große Rolle; die Betroffenen müssen ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen. Wenn Weiterbildung nahe
am Arbeitsplatz geschieht, ergibt sich der Vorteil einer bedarfsgerechten Bildung. Auf diese Weise gelingt es am ehesten, gezielt und kostensparend auf die
Arbeitswelt von morgen vorzubereiten.
Erstausbildung und Weiterbildung
Irgendwann einmal kommt der Zeitpunkt, wo die Umsetzung des durch Ausbildung oder Studium Gelernten
erwartet wird: Die Qualifikationsverwertung, die Umsetzung von Theorie in Berufspraxis, die Anwendung und
Bewährung. Zwar steigt die durchschnittliche Verweildauer der Generationen in den vorberuflichen Stationen des
Bildungswesens ständig an, doch dürfte jede Erstausbildung überfordert sein, wollte sie den Auszubildenden auf
die gesamte Dauer seiner Erwerbstätigkeit bzw. auf sämtliche späteren Berufsprobleme vorbereiten. Das kann
sie nur in Grenzen. Die Erstausbildung bedarf immer einer Ergänzung durch die Weiterbildung.
Ein Grund dafüt ist unter anderm, dass das bei der Erstausbildung (z.B. Studium) erworbene Wissen immer rascher veraltet. Außerdem reicht dieses Wissen immer
weniger für ein ganzes Berufsleben.
Karriereplanung und Personalentwicklung
... sind zwar verschiedene Begriffe, doch bezeichnen sie letztlich den gleichen Tatbestand, wenn auch aus
verschiedener Perspektive, nämlich einmal aus Sicht des Berufstätigen und zum anderen aus Sicht des
Personalmanagements. Der Tatbestand ist der, dass die Bildungsteilnahme systematisch geplant und somit auf
bestimmte Ziele hin bezogen werden sollte. An einer solchen längerfristigen Projektion sollten Arbeitnehmer und
Arbeitgeber interessiert sein, denn Berufszufriedenheit und Unternehmenserfolg dürften von solchen
Überlegungen und Entwürfen abhängig sein.
Weiterbildungsmotive
An erster Stelle der Weiterbildungsmotive steht der Qualifizierungsbedarf im
Zusammenhang mit Innovationen: Das halten neun von zehn Befragten für wichtig oder sehr wichtig. Maßgebend
sind auch die Deckung des Fachkräftebedarfs, Steigerung der Produktivität und Erhöhung der Arbeitsmotivation.
Teilnehmerstruktur
Die leitenden Angestellten, gemessen an ihrer Gesamtzahl in einem
Unternehmen, sind in der Weiterbildung deutlich überrepräsentiert, und das vor allem in der betriebsinternen,
nichtberuflichen Weiterbildung. Je höher das Führungsniveau des angesprochenen
Personenkreises, desto eher werden sowohl von den Führungskräften selbst als auch von den Unternehmen
externe Weiterbildungsmaßnahmen bevorzugt.
"The job must be done"
Das Weiterbildungsangebot für die in der Wirtschaft beschäftigten Hochschulabsolventen ist groß und
vielgestaltig. Einen kompletten Überblick hat niemand. So wichtig das auch wäre, es bleibt doch zu beherzigen, dass
Lernerfahrungen nicht nur im organisierten Rahmen, nicht nur "off the job", sondern auch "on the job" gemacht
werden. Wer diese Möglichkeit verkennt, der läuft allerdings Gefahr, berufsnotwendige und erfolgsfördernde
Bildung mit dem "Unwissen des Fleißigen" (Ambrose Bierce) zu verwechseln. Er läuft Gefahr zu veruntüchtigen,
dem allgegenwärtigen Erledigungsdruck beruflicher Aufgaben zu unterliegen und somit karrieremäßig
zurückzubleiben. (APA)