IT-Business
SET soll das Zahlen mit Cyber-Geld sicherer machen
Visa Austria startet heute mit Zertifizierung
Wien - Mit dem Start des neuen weltweiten Sicherheitssystems SET (Secure Electronic Transaction), das die Visa Austria AG ab
heute ihren Karteninhabern zu Verfügung stellt, werden Zahlungen im Internet sicherer. Wie Visa Austria-Chef Helmut Nahlik erklärte, sei es bisher aufgrund von Sicherheitsmängeln nicht ratsam gewesen, die Kreditkartennummer über das Internet
bekanntzugeben. SET ist ein gemeinsamer Standard von Kreditkartenfirmen. Eurocard/Mastercard wird in Österreich SET ab Anfang
September auf breiter Basis zur Verfügung stellen. Anmeldung ab heute
Bei Visa sind die Anmeldungen für die Zertifizierung ab heute möglich. Derzeit bieten in Österreich neben Visa selbst vier weitere
Unternehmen (Restplatzbörse, der Konzert- und Theaterkartenanbieter Culturall, e-gourmet des Billa-Konzerns sowie Demel) die
Zahlungsweise via SET an.
Beim SET-System erhält der Händler die Bestellinformation, aber keine Zahlungsdaten, sondern nur von der Kreditkartenorganisation die
Bestätigungen, daß die Transaktion in Ordnung ist. Die Kreditkartenfirma erhält nur Informationen, die das Konto des Karteninhabers
betreffen.
Für den Erhalt der Zertifizierung muß das Anmeldeformular (Gratis-Download von der
Visa-Homepage
) ausgefüllt und unterschrieben an
Visa geschickt werden. Nach einigen Tagen erhält der Kunde einen SET-Code zu Online-Zertifizierung, der nur ein einziges Mal verwendet
wird. Für die Zahlungen gibt es ein Passwort. Die SET-Software "Pay-Purse" wird von Visa ebenfalls als Gratis-Download von der
Visa-Homepage
zur Verfügung gestellt. Kreditkartendaten müssen somit nicht mehr eingegeben werden.
Für die Karteninhaber laufen die Abrechnungen beim elektronischen Einkauf genauso wie bei allen anderen Transaktionen. Der Händler zahlt
die Disagiosätze sowie die Software bzw. seine Programmierungskosten, wobei Nahlik bei den Kosten für die von Visa zur Verfügung
gestellte Software durchaus Verhandlungsspielraum signalisiert. Paul Kothbauer von der Restplatzbörse bezifferte die Programmierungskosten
für sein Unternehmen mit "einigen hunderttausend Schilling".
Wenige Händler verwenden derzeit SET
Bezahlt werden kann via SET vorerst nur bei relativ wenigen Händlern. Europa und Asien seien die "SET-Pioniere", so Thomas Capka von
Visa Austria. Auch in den USA werde die zunehmend die Notwendigkeit erkannt, forciert werde aber zunächst eher der Schritt zwischen
Handel und Banken.
In Österreich steht SET bei e-gourmet ab heute zur Verfügung, Restplatzbörse und Culturall starten per Anfang Juli, wobei bei der
Restplatzbörse das gesamte Angebot erst im Herbst zur Verfügung stehen wird.
Eurocard/Mastercard testet in Österreich ihr SET-System derzeit noch mit zehn Vertragspartnern, so Europay Austria-Geschäftsführer Ewald
Judt zur APA. Ab Anfang September werden dann die Kunden auf breiter Basis über SET informieren.(APA)