Karlsruhe - Der Atomkonsens und die international vereinbarten Klimaschutzziele sind nach Einschätzung von Forschern des des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) miteinander vereinbar, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Gerade bei der Energieumwandlung und -nutzung gebe es große Potenziale. Würden diese erschlossen, wären die in Kyoto vereinbarten Klimaschutzziele für 2010 erreichbar. Eine Reduktion der CO2-Emission um 80 Prozent bis zum Jahr 2050 erscheine trotz eines Ausstiegs aus der Kernenergie technisch und volkswirtschaftlich möglich. Hierzu müssten jetzt aber die erforderlichen Schritte eingeleitet werden. Als Beispiel nennen die Wissenschaftler die "enormen Verluste" beim Stand-by-Betrieb elektrischer Geräte. Sie machen rund vier Prozent des derzeitigen Stromverbrauchs aus - das sind 20 Milliarden Kilowattstunden. Dies entspreche der Produktion zweier Kernkraftwerke. Bedeutende Einsparpotenziale sehen die Forscher auch bei energieeffizienten Haushalts- und Bürogeräten wie Flüssigkristall-Bildschirmen für Computer und Fernsehgeräten sowie beim Heizen und Verkehr. Das ISI-Fraunhofer-Institut analysiert technische Entwicklungen sowie deren Marktpotenziale und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinär zusammengesetzten Teams konzentrieren sich auf die Bereiche Energie, Umwelt, Produktion, Kommunikation und Biotechnologie sowie auf die Regionalforschung und Innovationspolitik. (dpa)