Parma - Wie das britische Fachmagazin NewScientist in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, haben italienische Mediziner eine neue Waffe gegen entwickelt. Sie manipulierten die Gene eines sonst harmlosen Mundbakteriums, so dass es die vaginale Pilzinfektion Soor erfolgreich bekämpfen konnte. Die Forscher glauben nun, dass es auf die gleiche Art möglich wäre, Krankheiten wie Aids und Tuberkulose zu heilen. Das Forscherteam um Luciano Polonelli von der Universität Parma hatte das Bakterium Streptococcus gordonii gentechnisch mit einem Antikörper "ausgerüstet", das den Soor (Candidus albicans) abtötet. Der Antikörper ahmt dabei ein sehr wirksames Toxin nach, das gegen ein weites Spektrum an bakteriellen und Pilzerkrankungen einsetzbar ist. Der Vorteil dieser neuen Methode sei, so Polonelli, dass nur schädliche Bakterien und Pilze bekämpft werden. Auch leben die Bakterien während der ganzen Behandlung in der Scheide, so dass keine Wiederholung der Behandlung nötig sei. Bei den bislang eingesetzten Antibiotika dagegen werde auch die nützliche Scheidenflora ausgelöscht. (pte)