Tel Aviv - Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak hat Palästinenserpräsident Yasser Arafat am Samstag ultimativ zur Beendigung der blutigen Unruhen in den Palästinensergebieten innerhalb von zwei Tagen aufgefordert. Sonst werde der Friedensprozess abgebrochen, sagte Barak vor Journalisten in Tel Aviv. "Israel wird nicht verhandeln, solange es parallel dazu irgendeine Form der Gewalt gibt."Barak: "Es sieht so aus, als hätten wir keinen Partner für den Frieden" Barak rief das israelische Volk angesichts der Krise zur Einheit auf. "Wir befinden uns an der Schwelle einer neuen Realität im Staate Israel", sagte Barak, der Arafat direkt für die Unruhen in den Palästinensergebieten verantwortlich machte. "Es sieht so aus, als hätten wir keinen Partner für den Frieden." Dies hätten die blutigen Ausschreitungen in den Palästinensergebieten gezeigt. "Wer uns mit Gewalt zu etwas zwingen will, wird eine gewaltsame Reaktion ernten", drohte Barak. Man dürfe jedoch die Hoffnung auf einen künftigen Friedensschluss nicht aufgeben. "Ich rufe die Palästinenser dazu auf, sofort die Gewalt zu stoppen und dem Aufruf Clintons zu folgen, sich in den nächsten Tagen zu treffen, um über einen Friedensvertrag zu verhandeln." Bisher habe er die Armee angewiesen, sich zurückzuhalten. "Wenn wir innerhalb von zwei Tagen kein Ende der Gewalt sehen, bedeutet dies für uns das Ende der politischen Verhandlungen von Seiten Arafats." Israel droht mit allen verfügbaren Mitteln vorzugehen Dies würde dann bedeuten, dass die israelische Armee und die Polizei mit allen verfügbaren Mitteln vorgehen werde, um die Gewaltakte der Palästinenser zu beenden. Die von Gewalt begleiteten Proteste der Palästinenser hatten am Donnerstag vor einer Woche auf dem Jerusalemer Tempelberg begonnen. Erstmals hatte der Konflikt auch auf das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon übergegriffen. Dort waren am Samstag drei israelische Soldaten von Angehörigen der radikalislamischen Hisbollah-Miliz entführt worden. Der syrische AUßenminister Faruk Sharaa hat inzwischen das Vorgehen der Hisbollah und Forderungen nach Freilassung von Gefangenen im Austausch für die Freilassung der Soldaten als "gerechtfertigt" bezeichnet. (APA/dpa/Reuters)