Fehlendes Risikokapital sowie nicht vorhandene Starthilfeunternehmen - so genannte Inkubatorfirmen - behindern die Entstehung neuer Internetbetriebe in Österreich. Dies sei auf das Versagen der österreichischen Wirtschaftspolitik zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kamen Fachleute aus der IT-Branche bei einer Podiumsdiskussion am Wochenende in Salzburg. Für zusätzliche Erschwernisse sorge die unklare rechtliche Situation sowie Probleme mit der Gewerbeordnung, erklärte Markus Huber von der Multimedia-Firma Nofrontiere. Um Internet-Jungunternehmern zur Durchsetzung ihrer Ideen zu verhelfen seien Risikofinanzierungsmodelle mit Beteiligung der öffentlichen Hand ebenso notwendig wie die Etablierung von Inkubatorfirmen. Derartige Dienstleistungsunternehmen, die von der Idee bis zur Realisierung mithelfen und dazu finanzielle Unterstützung gewähren, würden in Österreich fast zur Gänze fehlen, betonte Markus Kellermüller von der Schweizer Inkubatorfirma NCICube. Die goldenen Zeiten seien vorbei, in denen mit Internetfirmen das schnelle Geld zu machen sei. Neue Unternehmen müssten langfristige Konzepte vorlegen, die glaubwürdig seien. Die IT-Branche befände sich nun in einer Umstrukturierungsphase weg vom "do it yourself"-Konzept hin zu einer Dienstleistungsbranche. Es werde an Angeboten gearbeitet, die dem Nutzer sämtliche Suchaufgaben abnehmen. So sollen Kunden künftig keine vollständige Software mehr kaufen müssen, sondern könnten diese - gegen eine bestimmte Gebühr - über das Internet nutzen, meinte e-Commerce-Manager Mazair Khosravipour. (APA)