Die Zeiten haben sich geändert - Diplomatie und friedliches Nebeneinander sind passè, außer einigen Idealisten glaubt niemand mehr an den Traum von „Friede, Freude und klingonischer Blutsuppe“ in unserer Galaxis. Während die hochrangigen Offiziere mit offiziellen Empfängen und intergalaktischen „Pressekonferenzen“ beschäftigt sind, muss eine Handvoll mutiger, schwerbewaffneter und unerschrockener Elitekämpfer, die Welt vor der außerirdischen Bedrohung retten.Das „trekkige“ Dutzend Um sich den Aliens nicht kampflos ergeben zu müssen und dem Sternenflottenkommando weiterhin neue Erfolgsmeldungen liefern zu können, gründete Lieutenant Commander Tuvok, der vulkanische Sicherheitsoffizier an Bord der Voyager das „Hazard Team“ - eine speziell ausgebildete und trainierte Eliteeinheit, die sich im Delta-Quadranten den Kämpfen stellen muss. Der Spieler hat nun die Aufgabe als Fähnrich Munro - wahlweise Alexander oder Alexandra - sein Leben in den Dienst dieser Gruppe zu stellen und mit mehreren computergesteuerten Mitstreitern für Recht und Ordnung zu sorgen. Am Spielverlauf ändert diese Wahl im übrigen nichts, einzig die Zwischensequenzen und die Dialoge sind dem Geschlecht angepasst. Glücklicherweise sind die „Computerfreunde“ äußerst intelligente Zeitgenossen und helfen tatsächlich nach bestem Wissen und Gewissen an der Lösung des Auftrags mit. Sie sorgen sowohl für Rückendeckung als auch für gezielte Angriffe auf Gegner. Im Gegensatz zu anderen Spielen dieses Genres ist es jedoch nicht möglich mit ihnen zu kommunizieren. Allerdings muss hier erwähnt werden, dass auch die Gegner nicht nur als willige Zielscheiben herumstehen, sondern durchaus strategische Konzepte und ausgeklügelte Hinterhalte für das „Hazard Team“ bereit halten. Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Im Laufe des Spiels treffen die Kämpfer auf alle möglichen und unmöglichen Gegner: so etwa auf die allseits bekannten und unbeliebten Borg, die Klingonen, die „Spezies 8472“ und die insektenähnlichen „Harvester“, die sich als extrem zäh und durchtrieben erweisen. Die Ähnlichkeiten zu Quake 3 sind nicht zu übersehen Erstmals feiert die Quake 3-Grafikengine in einem Solo-Ego-Shooter Premiere. Den Entwicklern ist es gelungen sehr komplexe und realistische Umgebungen zu konstruieren und dem Spieler möglichst viele Freiräume zu lassen. Es ist allerdings unmöglich falsche Wege zu nehmen oder sich zu verirren, den im Falle des Falles sind diese durch Steine, verschlossene Türen oder Weltraumschrott blockiert und hindern am weiteren Durchkommen. Im Unterschied zu anderen Ego-Shootern liegen keine blutüberströmten Leichen herum und die Aliens winden sich nicht stundenlang nach Treffern am Boden, sondern gehen in einem Lichtblitz auf. Während des gesamten Spiels sorgen interessante Architektur und verschiedenste Zwischensequenzen für Abwechslung und Unterhaltung. So kann es durchaus sein Gegner bei einem Kartenspiel zu überraschen oder in den Briefings zu den einzelnen Missionen einen Streit zwischen Captain Janeway, Chakotay oder Tom Paris mitzuerleben. Activision hat es geschafft die bekannten Synchronsprecher für dieses Projekt zu gewinnen, was der „Realitätsnähe“ sehr zuträglich ist. Ferner dürfen die Klingonen derbe Sprüche über die Menschen loslassen und der Holo-Doc sorgt für einige Unterhaltung. Auch and der Musik ist nichts auszusetzen, sie passt sich den Gegebenheiten perfekt an und sogar die metallisch verfremdeten Stimmen der Borg sind einwandfrei verständlich. Voyager mit Steuerungsproblemen? Während unser Mutterschiff irgendwo im Weltall herumhängt und manchmal nicht so reagiert wie wir es gerne hätten, gibt es bei der Steuerung unseres Helden keine Probleme, verschiedenste Funktionen können an den persönlichen Geschmack angepasst werden. Es besteht sogar die Möglichkeit Force-Feedback für die Mouse einzustellen, ist zwar vollkommen nutzlos, aber eine gutgemeinte Idee der Programmierer. Die Waffen bieten ebenfalls einige Extras: zum Ersten kann man zwischen elf unterschiedlichen Fadenkreuzen auswählen und zum Zweiten bieten alle „Mordwerkzeuge“ zwei Abschussmöglichkeiten an, einerseits als Einzelschuss oder zu einem stärkeren Strahl gebündelt – je nachdem wie gut es um die Versorgung mit Energie steht kann man sich nach Lust und Laune austoben. Es ist kein Problem kompatible Akkus auf den gegnerischen Schiffen zu finden, um seine Waffe wieder neu aufzuladen. Es stehen aber nicht nur die üblichen Star Trek - Phaser zur Verfügung, dies wäre in Anbetracht der Menge und Stärke der Gegner eine Zumutung, der Spieler kann sich unter anderem auf Granatwerfer, Photonenkanonen, Scavenger, Tetryon-Disruptor und dem starken Schweißbrenner verlassen.Manchmal scheint es auch besser zu sein an seinen Gegnern vorbeizuschleichen als blindlings in den Tod zu stürmen, eine nette Abwechslung im Vergleich zu so manch anderem Genrekollegen. Töte den Schiffskoch und zeig dem Captain wer hier das Sagen hat Für Abwechslung sorgen einige nette Spielchen im Holodeck, dem eigentlichen Mehrspielermodus in Star Trek: Elite Force. Im Vergleich zu anderen Programmen stehen hier verschiedene Möglichkeiten zur Wahl. Entweder man spielt über Netzwerk gegen menschliche Gegner, oder tritt offline gegen computergesteuerte Widersacher an. Weiters steht eine Mini-Kampagne zur Auswahl bei der zwölf Deathmatch-Arenen „überlebt“ werden müssen. Wer allerdings lieber mit Köpfen und weniger mit Waffengewalt sein Ziel erreichen will, kann auf fünf großzügige und durchdachte „Capture-the-flag-Missionen“ zurückgreifen.Da es sich hier ja „nur“ um eine Simulation im Holodeck handelt, kann jeder, ob Freund oder Feind, Opfer der blinden Tötungswut werden. Wenn Star Trek dann so Im Vergleich zu den bisherigen Versuchen Gene Roddenberrys Charaktere und Ideen auf den Bildschirm zu bringen, ist hier ein wahres Meisterstück gelungen. Sowohl die Punkte Grafik und Sound als auch die gute Umsetzung der Originalschauplätze und Darsteller, samt der authentischen Stimmen lassen alle anderen Versuche weit hinter sich zurück. Auch den Vergleich mit anderen Ego- Shootern braucht Star Trek: Elite Force nicht scheuen. Zwar sind keine kreativen Meisterleistungen gelungen, aber der Sinn und Zweck solcher Spiele wird mit Bravur gemeistert. Mit viel Detailtreue und einer guten Mischung aus Witz und Ernst bietet dieses Spiel auch „Nicht-Trekkies“ viel Unterhaltung und für Fans der Serie ist es ohnehin nur eine Frage der Zeit bis das Spiel am Rechner die unendlichen Weiten des Alls ins Wohnzimmer bringt. (gk)