Wenige Tage vor dem Erscheinen der deutschen Übersetzung des neuen Harry-Potter-Bandes hat die US-Autorin Nancy K. Stouffer ihre Plagiats-Vorwürfe gegen die schottische Potter-Erfinderin Joanne K. Rowling bekräftigt. "Wenn mein Werk gut genug ist, um kopiert zu werden, dann ist es auch gut genug, um bezahlt zu werden", sagte Stouffer der "Berliner Zeitung" (Montagausgabe). Nach Informationen des Blatts erscheint an diesem Montag in den USA eine Neuauflage des von der Rowling-Gegnerin verfassten Kinderbuchs "The Legend of Rah and the Muggles". Im November entscheidet das Gericht Stouffers Buch, das erstmals 1984 in den USA erschien, beschreibt das Leben von kleinen Kobolden. In den Harry-Potter-Bänden bezeichnet der Name "Muggel" die normalen Menschen ohne Zauberkräfte. Stouffer sieht dadurch ihre Urheberrechte verletzt. Rowlings US-Verlag Scholastic weist die Vorwürfe hingegen als unbegründet zurück. Im November soll ein New Yorker Gericht über den Streit entscheiden. Ungeachtet der gerichtlichen Ermittlung feiern die ersten vier Bände der "Harry Potter"-Serie in den USA phänomenale Erfolge. An diesem Samstag erscheint im Hamburger Carlsen Verlag der vierte Band "Harry Potter und der Feuerkelch" mit einer Rekordauflage von einer Million Exemplaren. Harry Potter auf der Universität Der kleine Zauberlehrling hat unterdessen den Sprung an die Universitäten geschafft. Unter dem Titel "Zwischen Harry Potter und der kleinen Hexe" veranstaltet die Münchner Universität in diesem Wintersemester ein Seminar für angehende Deutschlehrer. "Joanne K. Rowling hat die fantastische Kinder- und Jugendliteratur nicht neu erfunden, sondern weiterentwickelt. Humor spielt erstmals eine Rolle", sagte am Montag der Literaturdidaktiker und Lehrer Jörg Knobloch. Früher hingegen seien entsprechende Bücher eher ernst gewesen. In dem Uni-Seminar sollen die angehenden Lehrer unter anderem prüfen, ob und wie die Potter-Bücher im Unterricht eingesetzt werden könnten. In Hannover findet bereits in der Fachrichtung Anglistik ein Seminar zu "Harry Potter" statt. (APA)