Brüssel - Mit heftigen Kommentaren und Kritik an der Regierung haben am Montag belgische Zeitungen auf die Stimmgewinne des rechtsextremen Vlaams Blok bei den Kommunalwahlen am Sonntag in Flandern reagiert. Von einer braunen Plage, die die flämische Region verseuche, schrieb die Zeitung "Le Soir". Die auf niederländisch erscheinende Zeitung "De Morgen" gestaltete ihre Titelseite als Grabstein, wo in der Inschrift die Namen der Städte Antwerpen, Gent und Mechelen auftauchen. Jeder dritte Einwohner von Antwerpen glaube an Angst, Intoleranz, Rassismus und Recht und Ordnung, schrieb das flämische Blatt. Die Zeitung "Le Soir" wertete das Abschneiden der Rechtsradikalen bei den Kommunalwahlen als Alarmsignal. Ihr Erfolg sei ein Ausdruck des großen Durcheinanders, auf das die Regierung nicht reagiert habe. Verhofstadt verwies darauf, dass der Vlaams Blok im Vergleich zu den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr Stimmen verloren hätten. Auf lange Sicht werde der Vlaams Blok verschwinden. Der Vlaams Blok wurde in den belgischen Medien oft mit der FPÖ verglichen, die in der österreichischen Regierung vertreten ist. Dem Vlaams Blok werden dagegen kaum Chancen auf nationaler Ebene eingeräumt. (APA/Reuters)