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Huygens Testphase

Foto: ESA
Darmstadt - Die gemeinsame Mission von ESA und NASA zum Saturn-Mond Titan droht zu scheitern. ESA-Techniker entdeckten während einer Inflight-Überprüfung, dass das Datenlink zwischen der Sonde Cassini und dem Lander Huygens über eine zu geringe Bandbreite verfügt. Die ESA befürchtet nun, dass Cassini wegen der Doppler-Verzerrung nicht alle Daten von Huygens (Bild) empfangen kann, um sie an die Erde weiterzufunken. Eine Kommission soll jetzt die Ursache klären, warum der Fehler nicht bereits vor dem Start der Sonde 1997 entdeckt wurde und wie der Fehler zu umgehen sei. "Nach dem derzeitigen Stand wird das Daten-Übermittlungssystem nicht in der Lage sein, alle Daten von Huygens sechs Instrumenten zu empfangen, während der Lander in die dichte Atmosphäre von Titan eintaucht und auf der Oberfläche landet", heißt es in einer Aussendung der ESA. Cassini soll 2004 Titan erreichen und dort Huygens aussetzen. Durch die geringe Bandbreite bei der Übertragung kann der Empfänger nicht die Dopplerverschiebung während Huygens Abstieg kompensieren. Die ursprüngliche Planung der Mission ging davon aus, dass Huygens am 27. Oktober 2004 in die Atmosphäre von Titan eindringt und dann mit einem Fallschirm auf dem Mond landet. Während des mehr als zwei Stunden dauernden Abstiegs soll Huygens Zusammensetzung und Windgeschwindigkeit der Atmosphäre messen sowie Bilder der Oberfläche des Mondes zu Cassini funken. (pte)