Amman - Auf einer mehrtägigen Konferenz der World Conservation Union (IUCN) in Amman wurde beklagt, dass der weltweit ansteigende "Bedarf" nach Wildtier-Fleisch zu einer wachsenden Bedrohung für verschiedene Spezies in Afrika und Asien wird. Vögel, Schildkröten und vor allem verschiedene Primatenarten stehen an erster Stelle der Abschussliste. Manche Spezies wurden sogar bereits als ausgestorben gemeldet. Indigene Völker haben jahrtausendelang Wildtiere zur Selbstversorgung gejagt. Im Laufe der letzten Jahre ist die Jagd jedoch von der bloßen Selbstversorgung zu einem weltumspannenden Industriezweig mutiert. Dabei wird mit automatischen Waffen statt mit Pfeilen und Speeren Jagd auf die Tiere gemacht, die anschließend zum Futter einer Multimillionen-Dollar-Industrie werden. Alleine in Ghana setzt die "Dschungelfleisch"-Industrie 350 Millionen Dollar jährlich um. Ökologen beklagen, dass die Ausrottung ganzer Spezies wie ein planmäßiger Feldzug abläuft: Minen- und Holzgesellschaften erschließen bislang abgelegene Gebiete und machen sie damit für Jäger zugänglich. Wildtiere werden zunächst als billige Versorgungsquelle für Wanderarbeiter, später dann planmäßig gejagt. Übervölkerung, Armut, Zersiedelung und nicht zuletzt Kriege tun ein übriges, um die Biodiversität in den betroffenen Gebieten in ernste Gefahr zu bringen. (Reutrs/red)