Wien - Der deutsche Theaterregisseur Christoph Schlingensief plant auch ein Projekt für die Festwochen des nächsten Jahres, erklärte in einem Interview für die am Donnerstag erscheinende Ausgabe der Info-Illustrierten "News": "Ich rede schon konkret mit Luc Bondy über die Festwochen 2001. Das Konzept existiert schon, ich darf aber darüber noch nichts erzählen." Erwartungen, das Projekt könne wieder eine politische Stoßrichtung haen, enttäuscht Schlingensief zumindest nicht: "Das Diktum des Künstlers Andre Heller von der 'seelenhygienisch heruntergekommenen FPÖ' wiederhole ich hiemit ausdrücklich und gern". Das neu erwachte Interesse von "News" an Schlingensief liegt wohl in der in etwa einer Woche angesetzten Präsentation von Schlingensiefs Buch über die hinsichtlich dramaturgischem Konzept hocherfolgreiche Wiener Containeraktion begründet. Schlingensiefs Entdecker, der Regisseur und Intendant der Volksbühne Berlin Frank Castorf, möchte laut "News" die Verleihung des neuen "Nestroy"-Theaterpreises am 21. Oktober im Theater an der Wien - wo er zu den Nominierten zählt -, dazu nützen, sich öffentlich politisch zu äußern: "Anders kann ich ja nicht, das würde doch keinen Spaß machen. Österreich ist das Land der Rollenspiele, und dort gibt es ein Publikum mit ungeheurer Konfliktbereitschaft, man könnte auch von einem sadomasochistischen Potential sprechen". (APA)