Um es vorweg zu nehmen: die Saga um Monkey Island hat auch in der vierten Auflage ihren Humor nicht verloren. Einen ersten Blick auf die neuen Abenteuer des Möchtegern-Piraten Guybrush Threepwood kann man mit der kostenlosen Demoversion riskieren. Hochzeitsglocken bei Threepswood´s Guybrush Threepwood ist nun mit seiner ewigen Liebe Elaine Marly, Gouverneurin von Melee Island, verheiratet und der böse Pirat LeChuck scheint besiegt. Als die beiden jedoch von ihren Flitterwochen zurückkehren, erfahren sie, dass Elaine für tot erklärt wurde. Nun gilt es alles zu tun, um einerseits die Ziele de boshaften Anwärters auf die Nachfolge, Charles M. Charles, zu verhindern, und Elaine selbst wieder zur Gouverneurin zu machen. Seit Guybrush´s erstem Abenteuer 1991 hat sich viel verändert – nicht nur sein Familienleben. War der erste Teil noch in schlichtem VGA gehalten, so glänzt die Affeninsel nun in 3D. Die sehr an das eher erfolglose Spiel Grim Fandango angelehnte Grafik ist allerdings Geschmacksache und ein reger Kontrast zu den vergangenen 2D-Abenteuern. Mißglückte Steuerung LucasArts hat allerdings mit der Grafik auch gleich die mißglückte Steuerung Grim Fandangos übernommen: über die Pfeiltasten steuert man den Möchtegern-Piraten durch die Vielzahl an Inseln, die Neugestaltung des Inventorys stellt sich schnell als katastrophal dar. Trotz dieser Schwächen erkennt man schnell, dass der brilliante Humor, der Monkey Island einen Fixplatz auf den Festplatten vieler Fans sicherte, nicht verlorengegangen ist. Man lacht Tränen, wenn Guybrush gleich zu Anfangs auf alte Freunde, wie die Piraten Otis und Carla oder den händelosen Meathook, der sich seinen Unterhalt nun als Maler verdient, trifft. Es bleibt zu erwarten, wie sich das Spiel entwickeln wird – die Demo ist auf jeden Fall die lange Downloadzeit wert. (eru)