Wien - "Es vergeht kein Tag, an dem uns nicht wieder neue, sozialsadistische Maßnahmen der Bundesregierung ereilen. Mühsam erkämpfte Errungenschaften für Frauen werden verändert, gekürzt oder gar gestrichen. Immer stärker wird das frauenpolitische Konzept der Bundesregierung 'Frauen zurück an den Herd' deutlich," so die Bundesfrauenvorsitzende der GPA-Frauen Christine Maier. Die jüngste Idee zur Geldbeschafftung ist die Kürzung beim Weiterbildungsgeld. Diese sogenannte Bildungskarenz nach der Karenz wurde von Frauen im Anschluss an die Karenz sehr stark beansprucht um jene Mängel in ihrer Qualifikation zu beheben, die den Wiedereinstieg erschweren. Verbesserungen statt Streichungen Die GPA-Frauen bestreiten auch nicht, dass das Weiterbildungsgeld im hohem Maße als Folge der Verkürzung des Karenzgeldbezuges in Anspruch genommen wurde. "Wir haben immer darauf hingewiesen, dass der Karenzgeldbezug wieder auf zwei Jahre ausgeweitet werden muss. Und zwar so lange, bis notwendige Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie greifen. D.h., bis es ausreichend Kinderbetreuungsplätze gibt, reale Möglichkeiten einer partnerschaftlichen Teilung der Karenz zwischen Mutter und Vater vorhanden sind und arbeitsmarkpolitische Wiedereinstiegsmaßnahmen gesetzt werden.", so Maier. "Zynische" Gründe der Streichung Die Begründung der Streichung, dass Frauen nach der Karenz die Leistung nicht ausschließlich für am Arbeitsmarkt verwertbare Weiterbildung verwendet hätten – es war die Rede von "Blumenbinderinnenkursen" - ist "zynisch". Es gibt keine Vorgaben hinsichtlich einer arbeitsmarktpolitischen Relevanz. Statt aber nunmehr das Weiterbildungsgeld an arbeitsmarktrelevante Qualifizierungsmaßnahmen zu knüpfen, wird die Leistung im Anschluss an die Karenz einfach gestrichen. Protestaktion "Das ist Treffsicherheit im Sinne der Bundesregierung - hier hat sie wieder einmal bei den Frauen einen 'Volltreffer' gelandet", ärgert sich die Bundesfrauenvorsitzende Maier und fordert im Namen der GPA-Frauen, "dass auch weiterhin Bildungskarenz im Anschluss an die Karenz gewährt wird, wenn arbeitsmarktrelevante Qualifizierungsmaßnahmen besucht werden." Die GPA-Frauen haben eine Postkartenaktion 'Nein zum Ausstieg vom Wiedereinstieg' initiiert, die ihrer Forderung Nachdruck verleihen soll. Mit Unterstützung vieler Betriebsrätinnen werden Unterschriften auf Postkarten gesammelt, die vom Bundesfrauenpräsidium der GPA-Frauen an BM Martin Bartenstein übergeben werden. (GPA/red)