Wien - Weltweit sind mehr als 180 Mio. Menschen
hochgradig sehbehindert und mehr als 45 Mio. sind blind. Diese Zahlen
präsentierten drei österreichische Blinden-Hilfsorganisationen zum "World
Sight Day" am 12. Oktober im Rahmen einer Pressekonferenz.
"In den meisten Fällen könnte Blindheit mit einfachen Mitteln bekämpft
werden", so Gerhard Schuhmann, Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik
Graz und Vorstand der
Christoffel-Blindenmission
(CBM). Laut
Schuhmann leben von 45 Mio. blinden Menschen 90 Prozent in der
sogenannten Dritten Welt. Mangelhafte Ernährung verursache
Vitamin-A-Mangel, der den Verlust des Augenlichtes bei einer halben Mio.
Kinder jährlich bedinge. "Ist dies einmal geschehen, sinkt die
Lebenserwartung dramatisch und innerhalb von zwei Jahren sterben zwei
Drittel aller betroffenen Kinder", erklärte der Vorstand.
"Rund
400.000 Österreicher sind stark sehbehindert"
Aus diesem Grund fordert die CBM die Bundesregierung auf, den gesamten
Bereich der Behindertenprävention und Behinderung zu einem förderbaren
Schwerpunkt der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zu machen.
Klaus Guggenberger, Präsident des
Österreichischen Blinden- und
Sehbehindertenverbandes
(ÖBSV) sieht auch in
Österreich einen dringenden Handlungsbedarf der Bundesregierung. "Rund
400.000 Österreicher sind stark sehbehindert. Trotzdem werden je nach
Ursache Rehabilitations-Maßnahmen bei ein und derselben Behinderung vom
Staat einmal bezahlt, einmal nicht bezahlt", kritisierte Guggenberger. Spät
Erblindete, so der Präsident, hätten keinen Rechtsanspruch auf
Elementar-Rehabilitation.
"Ziel soll es zukünftig sein, in Österreich neue Maßstäbe für sämtliche
Rehabilitationsleistungen der Betroffenen zu setzen", so der Vorsitzende der
Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, Heinz Vogel.
International müssten rasch Maßnahmen angestrengt werden, um in Ländern
der "Dritten Welt" Blindheit zu verhüten und Erblindeten konkrete Hilfe zu
leisten. (pte)