Wien - Mit einem weiteren Festival wartet die Gesellschaft der Musikfreunde im kommenden Jahr auf. "Winterträume" wird im Februar 2001 unmittelbar vor dem schon zur Tradition seit 1989 zur Tradition gewordenen "Frühlingsfestival" veranstaltet. Musikvereins-Generalsekretär Thomas Angyan stellte allerdings bei der Programmpräsentation am Freitag klar, dass die "Winterträume" nicht die letzte Lücke im nahtlosen Wiener Festivaljahr schließen sollen, sondern ein einmaliges Ereignis bleiben werden. Der Wintertermin hat sich vielmehr aufgedrängt, weil im kommenden Jahr der Ostertermin (und damit das Osterfestival) so spät fällt, dass bis zum Beginn der Festwochen die Zeit einfach zu kurz ist, um darin das "Frühlingsfestival" unterzubringen. Die "Winterträume" vom 13. bis 25. Februar, denen dann vom 16. bis 29. April das Frühlingsfestival folgt, bieten auch ein Traumprogramm. Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Claudio Abbado werden die Berliner Philharmoniker an sechs Abenden sämtliche Beethoven-Symphonien und -Klavierkonzerte zur Aufführung bringen - mit "Traumsolisten": Martha Argerich, Maria Joao Pires, Jewgenij Kissin, Gian Luca Cascioli und Maurizio Pollini. Die Wiener Philharmoniker stellen sich mit zwei Konzerten einem freundschaftlichen Wettbewerb der "Berliner" und der "Wiener". Wobei am 24. Februar beide Orchester im Goldenen Saal zu hören sein werden. Am Nachmittag werden die "Wiener" unter Pierre Boulez Mahlers "Dritte" interpretieren, am Abend die "Berliner" Beethovens "Neunte". Drei Wintertraum-Abende sind dem Pianisten Alfred Brendel gewidmet, der damit seinen siebzigsten Geburtstag im Musikverein feiert. Mit zwei Konzerten und einem (musikalisch begleiteten) Lese-Abend aus seinem Buch "Fingerspiel". Eingeleitet wird das Winterfest am 13. Februar von Alfred Brendel, der Bariton Mathias Goerne mit Liedern von Schubert und Beethoven begleitet. Den Auftakt des Frühlingsfestivals gestaltet am 16. April Anne-Sophie Mutter, die mit den Wiener Philharmonikern alle Violinkonzerte von Mozart zur Aufführung bringt (11.00 Uhr und 19.30 Uhr). Mariss Jansons kommt mit dem Gustav Mahler Jugendorchester (17.4./Brahms, Ravel), das Scharoun Ensemble wird zu Saint-Saens "Karneval der Tiere" Loriot als Sprecher mitbringen. Grace Bumbry bestreitet am 20. April einen Liederabend im Brahms-Saal, Marjana Lipovsek am 22. und 24. April. Zubin Mehta gestaltet am 19. April mit den Wiener Philharmonikern ein Mozart-Schönberg-Schumann-Programm. Zum Ausklang (28./29. April) wird Stargeiger Maxim Vengerov erwartet, mit einem Klassik-Hitprogramm von Paganini, Tschaikowskij, Brahms, Schubert, Massenet und Dvorak. (APA)