Lla Silla/Wien - "Wir haben um ,unseren' Planeten ,iota Hor b' nun eine Staubscheibe gefunden", berichtet Astronom Michael Endl (Uni Wien) von einer neuen Entdeckung am European Southern Observatory (ESO, Lla Silla, Chile) dem STANDARD, "mit dem wir die Planetenmasse besser bestimmen konnten und von dem wir uns näheren Aufschluss über die Entstehung von Planeten erhoffen." Vor einem Jahr war Endl mit dabei, als das ESO einen Planeten im Sternzeichen Horologium entdeckte. Das war zwar schon der 21. Planet außerhalb unseres Sonnensystems, aber der erste, der innerhalb der "bewohnbaren Zone" lag. Die Beobachtung war nur indirekt möglich, da der Planet sehr nahe an seiner Sonne kreist und in ihrem Licht "untergeht". Nun hat man diese Sonne im Teleskop abgeblendet und die riesige Staubscheibe - sie hat 65 AU Durchmesser, und ein AU ist die Entfernung von der Erde zur Sonne - wirklich gesehen. Aus ihrem Winkel zum Planeten lässt sich seine Masse bestimmen: Er hat 3,4 Mal so viel wie Jupiter. (jl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14./15. 10. 2000)