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Hamburg - Der Wissenschaftler Piet Borst vom Netherlands Cancer Institut hat einen Weg gefunden, den natürlichen Mechanismus auszuschalten, der Krebszellen vor der Chemotherapie schützt. Einige Zellen können die tödlichen Moleküle wieder aus ihren Membranen hinauspumpen. Diese Pumpmechanismen können zusätzlich die Aufnahme von Medikamenten über den Darm oder den Transfer vom Blut in die erkrankten Regionen verhindern. Im besten Fall verringert sich die Effektivität der Behandlung, im schlechtesten zeigt sie keinen Erfolg. Es war bekannt, dass die Gentechnik theoretisch ein Ausschalten der entscheidenden Proteine ermöglichen würde. Unsicher war allerdings, ob durch dieses Ausschalten nicht wichtige Körperfunktionen beeinträchtigt werden. Auf dem von 13. Bis 17. Oktober in Hamburg stattfindenden Esmo -Kongress (European Society for Medical Onkology) widerlegte Borst diese Befürchtungen. Der Wissenschaftler veränderte Mäuse mit gentechnischen Verfahren derart, dass sie die Proteine nicht mehr herstellten. Die Nager schienen das Protein für ihre normalen Körperfunktionen nicht zu benötigen. Borst erklärte, dass man jetzt mehr über diese Proteine lerne und auch weitere identifizieren werde. Dadurch sollten neue Verfahren in der Bekämpfung der Medikamentenresistenz bei Chemotherapien möglich werden, von der mehr als die Hälfte der Patienten betroffen sei. (pte)