Sitten - Die Rettungsmannschaften in den von verheerenden Unwettern heimgesuchten Gebieten in der Schweiz haben am Montag bei der Suche nach den zahlreichen Vermissten etwas Hoffnung geschöpft. In Gondo im Schweizer Kanton Wallis, wo eine Lawine am Wochenende ein Drittel des Ortes zerstört hatte, konnte Kontakt zu einer verschütteten Frau aufgenommen werden. Im Wallis entspannt sich die Lage etwas. Wetterbesserung in der Schweiz Den Schweizern brachte der Montag die erhoffte Wetterbesserung, was der Leiter des Walliser Krisenstabs, Franziskus Escher, als "Geschenk Gottes" bezeichnete. Bei den Rettungsarbeiten im Grenzdorf Gondo auf der Südseite des Simplonpasses half auch die Armee. Wie der Schweizer Brigadier Daniel Roubaty in Sitten berichtete, wurde die Frau von einem Suchhund geortet. Danach hätten Mitglieder der Rettungsmannschaften mit ihr sprechen können. Weitere Angaben über den Zustand der Frau lagen zunächst nicht vor. Ein Mann wurde tot aus der Schlammlawine geborgen. Es handelte sich um das zweite bestätigte Opfer in der Schweiz, nachdem am Sonntag bereits eine 55-jährige Frau mit ihrem Auto in einem Erdrutsch ums Leben gekommen war. Verkehr normalisert sich Vor Reisen ins Wallis wurde abgeraten. Die Verkehrssituation blieb prekär, normalisierte sich aber langsam. Die Schweizer Bahn rechnete mit mehrtägigen Reparaturarbeiten im Rhonetal. An eine Wiederaufnahme des Bahnbetriebs durch den Simplon war frühestens in einer Woche zu denken. Zahlreiche Straßen im ganzen Kanton blieben unpassierbar. Die Gefahr weiterer Überschwemmungen in der Rhoneebene nahm ab, auch der Regen wurde allmählich schwächer. Unter Kontrolle war die Lage am Montag auch im Tessin, obwohl der Langensee einen neuen Höchststand erreicht hatte. Die Schulen in Locarno blieben am Montag und Dienstag geschlossen. Auch Teile der Magadinoebene waren überflutet. In Locarno und Ascona kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen. Die A13 Bellinzona-Locarno musste zwischen Tenero und Gordola gesperrt werden. (APA/AP/sda)