Die Mobilkom Austria will offenbar auf jeden Fall in den slowenischen Mobilfunkmarkt. Neben den bereits bekannten Verhandlungen über einen mindestens 50-prozentigen Einstieg beim zweiten Mobilfunkbetreiber si.mobil hat sich der größte heimische Handynetz-Betreiber im Nachbarland um die dritte Mobilfunklizenz beworben. Abgabe für die Bewerbung war der 9. Oktober 2000. Konkurrent ist "ein großes amerikanisches Unternehmen", erläuterte Mobilkom-General Boris Nemsic am Montagabend bei der Eröffnung des neuen Lobbying-Büros in Brüssel. Verzögerungen Nemsic rechnet allerdings mit keiner raschen Entscheidung, nicht zuletzt weil es erst am vergangen Sonntag Wahlen gegeben hat. Über die Vergabe einer dritten Lizenz wird in Slowenien bereits seit zwei Jahren gesprochen. Sollte die Regierung über die dritten Lizenz entscheiden und sollten die Bedingungen stimmen, werde die Mobilkom zugreifen, so Nemsic. Die Mobilkom bringe bereits Erfahrungen in diesem Raum mit. Der slowenische Markt sei auch nicht einfach, weil die Penetration mit 50 Prozent bereits hoch sei. Die Verhandlungen über eine Beteiligung bei si.mobil gestalten sich ebenfalls schwierig. Neben der schwedischen Telia, die mit rund 29 Prozent der größte Aktionär des vor zwei Jahren gegründeten zweiten slowenischen Mobilfunkanbieters ist, halten sieben Investoren, darunter die Itrabenz die restlichen 71 Prozent. Mehr als 50 Prozent "Wünschenswert" wäre laut Nemsic mehr als 50 Prozent an der si.mobil. Das sieht laut Presseberichten jedoch auch Telia so, die ein Vorkaufsrecht auf die Aktien besitzt. Nemsic hält auch einen Ausstieg der Schweden für möglich. "Slowenien ist nicht unbedingt der Heimmarkt für die Telia", so der Mobilkom-Chef. Die Überlegungen seien jedoch noch "sehr spekulativ." Eine klare Präferenz für eine der beiden Varianten habe er nicht. "Beide haben Vor- und Nachteile", sagte er. Über einen Zeitplan für die weiteren Schritte wollte er sich ebenfalls nicht äußern. "Wir versuchen das ganze so zu legen, dass nicht wir ausgesucht werden, sondern wir aussuchen", betonte er. (APA)