Wien - Einen deutlichen Konsolidierungsbedarf in der mittel- und osteuropäischen Öl- und Gaswirtschaft sieht das Osteuropa Resarch der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen. Die meisten Unternehmen hätten massiv in den Ausbau der Raffinerien investiert, es gebe deutliche Überkapazitäten in diesem Bereich, sagte Gale A. Kirking, Leiter des Osteuropa-Research am Dienstag bei einem Pressegespräch. Problematisch bei einem Zusammengehen von Unternehmen werde sein, festzulegen welche Kapazitäten stillgelegt werden sollten. Vor diesem Hintergrund mache der Einstieg der österreichischen OMV bei der ungarischen MOL Sinn. Die ungarische Regierung stehe aber unter keinem Zeitdruck bei einer möglichen Abgabe ihres 25-Prozent Anteils an der MOL. Sollte ein akzeptables Angebot von der OMV kommen, dürfte die Regierung aber verkaufen, erwartet Kirking. Sollte es zu einer Fusion zwischen OMV und MOL kommen, so werde es schwierig sein, festzulegen, welches Management gehen müsse und welche Kapazitäten geschlossen würden. Einführung von IAS Auf lange Sicht gut entwickeln wird sich im Öl- und Gassektor nach Einschätzung der Erste Bank Analysten auch die tschechische Unipetrol, bei vor allem die Transparenz lange ein Problem gewesen sei. Mit der Einführung von IAS (International Accounting Standard) in der Rechnungslegung sieht die Erste Bank Anzeichen von Besserung, die auch einem noch anstehenden Privatisierungsprozess zu Gute kommen sollten. Auf einen interessanten Niveau sollte sich polnische PKN befinden, nachdem die steigenden Ölpreise sowie die schwächere Bewertung der Telekommunikation zu einem drastischen Preisverfall geführt hätten. Rund ein Drittel des Unternehmenswertes der PKN dürfte auf der Beteiligung am polnischen Mobilfunkbetreiber Polkomtel beruhen. (APA)