Salzburg - Salzburgs "Kulturarbeiterinnen" - wie sich die weibliche Szene selbst nennt - wollen verstärkt auf ihre soziale und kulturpolitische Situation, auf Arbeitsbedingungen sowie ihr kreatives Potenzial hinweisen und fordern einmal mehr die Beseitigung geschlechtsspezifischer Diskriminierung im Kulturbetrieb. Forum für diese Anliegen war eine Pressekonferenz des Dachverbands Salzburger Kulturstätten und des Frauenkulturvereins "Kulturspur" am Donnerstag, in Salzburg unter dem Motto "DURCHSCHAU.T - Frauen und Kultur". Vollzeitbeschäftigung selten Thomas Randisek vom Dachverband und die Sozialforscherin Ulrike Gschwandtner präsentierten eine Datenerhebung, nach der in 28 einbezogenen Kulturinitiativen in Stadt und Land Salzburg 60 Prozent der hauptamtlich Beschäftigten Frauen sind. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass die Arbeit in Kultureinrichtungen selten eine Vollzeitbeschäftigung darstellt. Nur 18 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer arbeiten zwischen 36 und 40 Stunden wöchentlich. Insgesamt niedrig ist das durchschnittliche Einkommen. 60 Prozent der Frauen verdienen in Kultureinrichtungen bis 5.000 Schilling (363 Euro) monatlich. 56 Prozent der Geschäftsführungen sind mit Männern besetzt. 15 von 28 Kultureinrichtungen haben Frauen als eigene Publikumszielgruppe definiert, so die Resultate der Studie. Als wichtigste kulturpolitische Forderung an die "öffentliche Hand" wurde die Beseitigung geschlechtsspezifischer Benachteiligung genannt. Susanne Derigo von der "Kulturspur" zählte als dringliche Erfordernisse auf: Die Offenlegung von Vergabekriterien bei Ausschreibungen, Stipendien und Ankäufen sowie eine spezielle Frauenförderung, weiters die Einrichtung von Frauenkulturtagen und -preisen. Jurys, Beiräte und Kuratorien sollten paritätisch besetzt sein, so Dorigo. Angekündigt wurden die "Frauen Musik Tage Salzburg", die vom 21. bis 25. Oktober des Jahres im Kulturgelände Nonntal, im Bildungshaus St. Virgil, im TOI-Hau und in der Christuskirche stattfinden. Die "weiblichen Klänge" kommen unter anderem von der brasilianischen Jazzerin Celia Mara, dem Ensemble "Cosi fan donne" und den "Femmes Vocales". (APA)